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Wie Medien den Mythos vom großen Verführer E-Zigarette nähren

21. August 2015By JJS

Nun ist es mal wieder soweit: Die Mainstream-Medien haben wieder eine Studie in die Hände bekommen, die es ermöglicht, auf die E-Zigarette einzudreschen. Nicht nur US-Zeitungen, sondern zum Beispiel auch die deutsche “Zeit online” berichten über eine Untersuchung, die angeblich darauf hindeutet, dass E-Zigaretten Jugendliche zum Tabakrauchen verführen.

Die meisten Berichte erwähnen zumindest, dass die Ergebnisse der Befragung von Jugendlichen in Los Angeles keinesfalls einen klaren Zusammenhang liefern. Zwar griffen ein Jahr nach der ersten Fragerunde jene Jugendlichen, die bereits eine E-Zigarette probiert hatten, vier mal häufiger zur Tabakzigarette. Doch das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Tatsache geschuldet, dass es sich bei dieser Gruppe eben um Jugendliche handelt, die ohnehin experimentierfreudiger mit Drogen sind. Möglicherweise hätte diese Gruppe zum Beispiel ohne E-Zigaretten-Nutzung sogar noch häufiger zur herkömmlichen Zigarette gegriffen. Das ist, zugegeben, pure Spekulation, aber lediglich ebenso wie die Aussage, dass die E-Zigarette ein Verführer der Jugend ist.

Hinzu kommt: Ein Zug an der Zigarette reichte, um zur Raucher-Gruppe gezählt zu werden. Der US-Gesundheitsforscher Michael B. Siegel, den wir kürzlich interviewt haben, hält es für wahrscheinlich, dass die meisten dieser Jugendlichen nicht zu Dauerrauchern werden.

Die Forscher geben sich denn auch etwas Mühe, das Ergebnis differenziert darzustellen und sprechen davon, dass ein sogenannter Kausalzusammenhang nicht nachweisbar sei durch die Studie. Doch das stört die Stimmungsmacher gegen die E-Zigarette nicht groß.

Besonders befremdlich ist die Berichterstattung ausgerechnet des Ärzteblatts. In einem Artikel zu dem Thema heißt es wörtlich: “Elektrische oder E-Zigaretten, die als vermeintlich gesunde Alternative zu Tabakprodukten angeboten werden, entwickeln sich bei US-Jugendlichen immer mehr zur Einstiegsdroge für das Rauchen.”

Wie negativ solch undifferenzierte Berichte sich auswirken, zeigt, dass auch Regionalzeitungen zum Beispiel die Berichte weiterverbreiten und damit in die Fläche tragen. So berichtet das Oberbayerische Volksblatt unter Bezug auf das Ärzteblatt im gleichen Duktus über die Studie und erklärt pauschalisierend: “Elektrische Glimmstängel machen Jugendliche süchtig nach konventionellen Zigaretten.” Nochmal: Das lässt sich aus dieser Studie nicht ableiten und es gibt viele andere Forschungsergebnisse, die eher auf das Gegenteil hindeuten, wie wir bereits mehrfach berichteten.

 

 

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Nun ist es mal wieder soweit: Die Mainstream-Medien haben wieder eine Studie in die Hände bekommen, die es ermöglicht, auf die E-Zigarette einzudreschen. Nicht nur US-Zeitungen, sondern zum Beispiel auch die deutsche “Zeit online” berichten über eine Untersuchung, die angeblich darauf hindeutet, dass E-Zigaretten Jugendliche zum Tabakrauchen verführen.

Die meisten Berichte erwähnen zumindest, dass die Ergebnisse der Befragung von Jugendlichen in Los Angeles keinesfalls einen klaren Zusammenhang liefern. Zwar griffen ein Jahr nach der ersten Fragerunde jene Jugendlichen, die bereits eine E-Zigarette probiert hatten, vier mal häufiger zur Tabakzigarette. Doch das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Tatsache geschuldet, dass es sich bei dieser Gruppe eben um Jugendliche handelt, die ohnehin experimentierfreudiger mit Drogen sind. Möglicherweise hätte diese Gruppe zum Beispiel ohne E-Zigaretten-Nutzung sogar noch häufiger zur herkömmlichen Zigarette gegriffen. Das ist, zugegeben, pure Spekulation, aber lediglich ebenso wie die Aussage, dass die E-Zigarette ein Verführer der Jugend ist.

Hinzu kommt: Ein Zug an der Zigarette reichte, um zur Raucher-Gruppe gezählt zu werden. Der US-Gesundheitsforscher Michael B. Siegel, den wir kürzlich interviewt haben, hält es für wahrscheinlich, dass die meisten dieser Jugendlichen nicht zu Dauerrauchern werden.

Die Forscher geben sich denn auch etwas Mühe, das Ergebnis differenziert darzustellen und sprechen davon, dass ein sogenannter Kausalzusammenhang nicht nachweisbar sei durch die Studie. Doch das stört die Stimmungsmacher gegen die E-Zigarette nicht groß.

Besonders befremdlich ist die Berichterstattung ausgerechnet des Ärzteblatts. In einem Artikel zu dem Thema heißt es wörtlich: “Elektrische oder E-Zigaretten, die als vermeintlich gesunde Alternative zu Tabakprodukten angeboten werden, entwickeln sich bei US-Jugendlichen immer mehr zur Einstiegsdroge für das Rauchen.”

Wie negativ solch undifferenzierte Berichte sich auswirken, zeigt, dass auch Regionalzeitungen zum Beispiel die Berichte weiterverbreiten und damit in die Fläche tragen. So berichtet das Oberbayerische Volksblatt unter Bezug auf das Ärzteblatt im gleichen Duktus über die Studie und erklärt pauschalisierend: “Elektrische Glimmstängel machen Jugendliche süchtig nach konventionellen Zigaretten.” Nochmal: Das lässt sich aus dieser Studie nicht ableiten und es gibt viele andere Forschungsergebnisse, die eher auf das Gegenteil hindeuten, wie wir bereits mehrfach berichteten.

 

 

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Die meisten Berichte erwähnen zumindest, dass die Ergebnisse der Befragung von Jugendlichen in Los Angeles keinesfalls einen klaren Zusammenhang liefern. Zwar griffen ein Jahr nach der ersten Fragerunde jene Jugendlichen, die bereits eine E-Zigarette probiert hatten, vier mal häufiger zur Tabakzigarette. Doch das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Tatsache geschuldet, dass es sich bei dieser Gruppe eben um Jugendliche handelt, die ohnehin experimentierfreudiger mit Drogen sind. Möglicherweise hätte diese Gruppe zum Beispiel ohne E-Zigaretten-Nutzung sogar noch häufiger zur herkömmlichen Zigarette gegriffen. Das ist, zugegeben, pure Spekulation, aber lediglich ebenso wie die Aussage, dass die E-Zigarette ein Verführer der Jugend ist.

Hinzu kommt: Ein Zug an der Zigarette reichte, um zur Raucher-Gruppe gezählt zu werden. Der US-Gesundheitsforscher Michael B. Siegel, den wir kürzlich interviewt haben, hält es für wahrscheinlich, dass die meisten dieser Jugendlichen nicht zu Dauerrauchern werden.

Die Forscher geben sich denn auch etwas Mühe, das Ergebnis differenziert darzustellen und sprechen davon, dass ein sogenannter Kausalzusammenhang nicht nachweisbar sei durch die Studie. Doch das stört die Stimmungsmacher gegen die E-Zigarette nicht groß.

Besonders befremdlich ist die Berichterstattung ausgerechnet des Ärzteblatts. In einem Artikel zu dem Thema heißt es wörtlich: “Elektrische oder E-Zigaretten, die als vermeintlich gesunde Alternative zu Tabakprodukten angeboten werden, entwickeln sich bei US-Jugendlichen immer mehr zur Einstiegsdroge für das Rauchen.”

Wie negativ solch undifferenzierte Berichte sich auswirken, zeigt, dass auch Regionalzeitungen zum Beispiel die Berichte weiterverbreiten und damit in die Fläche tragen. So berichtet das Oberbayerische Volksblatt unter Bezug auf das Ärzteblatt im gleichen Duktus über die Studie und erklärt pauschalisierend: “Elektrische Glimmstängel machen Jugendliche süchtig nach konventionellen Zigaretten.” Nochmal: Das lässt sich aus dieser Studie nicht ableiten und es gibt viele andere Forschungsergebnisse, die eher auf das Gegenteil hindeuten, wie wir bereits mehrfach berichteten.

 

 

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Die meisten Berichte erwähnen zumindest, dass die Ergebnisse der Befragung von Jugendlichen in Los Angeles keinesfalls einen klaren Zusammenhang liefern. Zwar griffen ein Jahr nach der ersten Fragerunde jene Jugendlichen, die bereits eine E-Zigarette probiert hatten, vier mal häufiger zur Tabakzigarette. Doch das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Tatsache geschuldet, dass es sich bei dieser Gruppe eben um Jugendliche handelt, die ohnehin experimentierfreudiger mit Drogen sind. Möglicherweise hätte diese Gruppe zum Beispiel ohne E-Zigaretten-Nutzung sogar noch häufiger zur herkömmlichen Zigarette gegriffen. Das ist, zugegeben, pure Spekulation, aber lediglich ebenso wie die Aussage, dass die E-Zigarette ein Verführer der Jugend ist.

Hinzu kommt: Ein Zug an der Zigarette reichte, um zur Raucher-Gruppe gezählt zu werden. Der US-Gesundheitsforscher Michael B. Siegel, den wir kürzlich interviewt haben, hält es für wahrscheinlich, dass die meisten dieser Jugendlichen nicht zu Dauerrauchern werden.

Die Forscher geben sich denn auch etwas Mühe, das Ergebnis differenziert darzustellen und sprechen davon, dass ein sogenannter Kausalzusammenhang nicht nachweisbar sei durch die Studie. Doch das stört die Stimmungsmacher gegen die E-Zigarette nicht groß.

Besonders befremdlich ist die Berichterstattung ausgerechnet des Ärzteblatts. In einem Artikel zu dem Thema heißt es wörtlich: “Elektrische oder E-Zigaretten, die als vermeintlich gesunde Alternative zu Tabakprodukten angeboten werden, entwickeln sich bei US-Jugendlichen immer mehr zur Einstiegsdroge für das Rauchen.”

Wie negativ solch undifferenzierte Berichte sich auswirken, zeigt, dass auch Regionalzeitungen zum Beispiel die Berichte weiterverbreiten und damit in die Fläche tragen. So berichtet das Oberbayerische Volksblatt unter Bezug auf das Ärzteblatt im gleichen Duktus über die Studie und erklärt pauschalisierend: “Elektrische Glimmstängel machen Jugendliche süchtig nach konventionellen Zigaretten.” Nochmal: Das lässt sich aus dieser Studie nicht ableiten und es gibt viele andere Forschungsergebnisse, die eher auf das Gegenteil hindeuten, wie wir bereits mehrfach berichteten.

 

 

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