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Werbeaufkommen und Tabaklobbyismus

12. January 2020By ASW

Die Bundestagsfraktion der Linken haben mit Drucksache 19/15832 eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt zum Thema „Tabakwerbeverbot und Tabaklobby“. Nun liegt die Antwort vor und überrascht.




Kaum zwei Wochen braucht das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, um die elf Fragen der Linken unter Federführung des Drogenpolitischen Sprechers, Niema Movassat, zu beantworten, zu finden unter der Bundestagsdrucksache 19/16247. Aufschlussreich ist das kleinste Wort dafür, denn man mag es kaum glauben, die Ausgaben der Tabakindustrie für Werbung sind gestiegen. Leider liegen wohl für die Jahre nach 2017 keine Daten vor, aber die Gesamtaufwendungen für direkte Werbung (das sind Plakate, Kino und Print sowie Internet) sind von 2016 von Euro 87.808 auf Euro 98.008 in 2017 gestiegen – und die Angaben für Tabakwerbeausgaben verstehen sich in 1.000 Euro. Für Promotionsaufwendungen stiegen im gleichen Zeitraum von Euro 118.511 in 2016 auf Euro 141.561 in 2017 – auch hier wieder in 1.000 Euro-Angaben.

Noch heftiger sind die Angaben zu Sponsorengeldern, diese verzeichnen einen Zuwachs um fast 45 Prozent von 5.462 Millionen Euro in 2016 auf 7.810 Millionen in 2017.
Da sag mal einer, Markenwerbung lohnt sich nicht für den Hersteller bzw. Werbetreibenden.
Im vergleichbaren Zeitraum haben sich die Einnahmen aus der Tabaksteuer allerdings auf hohem Niveau leicht erhöht von 14,186 Milliarden Euro in 2016 auf 14,399 Milliarden Euro in 2017 – bei volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens für Unternehmen und Wirtschaft, so eine Studie der Universität Hamburg (eGarage berichtete) von über 56 Milliarden Euro jährlich und 121.000 Menschen, die an den Folgen des Rauchens starben.

Die weiteren Fragen beziehen sich auf die Pläne der Bundesregierung zum Tabakwerbeverbot und die Antworten sind ja hinlänglich bekannt und von eGarage beobachtet.

Interessant ist die Aufstellung der Termine der Tabaklobby, die mit Vertretern der unterschiedlichen Ministerien stattgefunden haben – bei acht Treffen der Tabakbranche zwischen 2017 und 2019 mit Vertretern von Gesundheitsministerium, Wirtschaftsministerium, Finanzministerium, Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium, Umweltministerium und Kanzleramt ging es genau einmal um Tabakwerbung. Nachzulesen auf Seite 5 der Antwort der Bundesregierung.

Manchmal sind solche Auslassungen der Bundesregierung auf Kleine Anfragen aus dem Parlament etwas tröge, aber hier lohnt sich ein Blick hinein.

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Kaum zwei Wochen braucht das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, um die elf Fragen der Linken unter Federführung des Drogenpolitischen Sprechers, Niema Movassat, zu beantworten, zu finden unter der Bundestagsdrucksache 19/16247. Aufschlussreich ist das kleinste Wort dafür, denn man mag es kaum glauben, die Ausgaben der Tabakindustrie für Werbung sind gestiegen. Leider liegen wohl für die Jahre nach 2017 keine Daten vor, aber die Gesamtaufwendungen für direkte Werbung (das sind Plakate, Kino und Print sowie Internet) sind von 2016 von Euro 87.808 auf Euro 98.008 in 2017 gestiegen – und die Angaben für Tabakwerbeausgaben verstehen sich in 1.000 Euro. Für Promotionsaufwendungen stiegen im gleichen Zeitraum von Euro 118.511 in 2016 auf Euro 141.561 in 2017 – auch hier wieder in 1.000 Euro-Angaben.

Noch heftiger sind die Angaben zu Sponsorengeldern, diese verzeichnen einen Zuwachs um fast 45 Prozent von 5.462 Millionen Euro in 2016 auf 7.810 Millionen in 2017.
Da sag mal einer, Markenwerbung lohnt sich nicht für den Hersteller bzw. Werbetreibenden.
Im vergleichbaren Zeitraum haben sich die Einnahmen aus der Tabaksteuer allerdings auf hohem Niveau leicht erhöht von 14,186 Milliarden Euro in 2016 auf 14,399 Milliarden Euro in 2017 – bei volkswirtschaftlichen Kosten des Rauchens für Unternehmen und Wirtschaft, so eine Studie der Universität Hamburg (eGarage berichtete) von über 56 Milliarden Euro jährlich und 121.000 Menschen, die an den Folgen des Rauchens starben.

Die weiteren Fragen beziehen sich auf die Pläne der Bundesregierung zum Tabakwerbeverbot und die Antworten sind ja hinlänglich bekannt und von eGarage beobachtet.

Interessant ist die Aufstellung der Termine der Tabaklobby, die mit Vertretern der unterschiedlichen Ministerien stattgefunden haben – bei acht Treffen der Tabakbranche zwischen 2017 und 2019 mit Vertretern von Gesundheitsministerium, Wirtschaftsministerium, Finanzministerium, Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium, Umweltministerium und Kanzleramt ging es genau einmal um Tabakwerbung. Nachzulesen auf Seite 5 der Antwort der Bundesregierung.

Manchmal sind solche Auslassungen der Bundesregierung auf Kleine Anfragen aus dem Parlament etwas tröge, aber hier lohnt sich ein Blick hinein.

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