Wenn ein Päckchen Zigaretten fast 6 Euro kostet, will man gerne Schnäppchen machen. Egal was drin ist. Das Angebot von geschmuggelten, nicht versteuerten Glimmstängeln blüht. Oder lieber gleich dampfen.
Mehr als zwei Millionen von nicht in Deutschland produzierten und unversteuerten Zigaretten gingen den Zollfahndern bei Osnabrück ins Netz – oder besser: fielen aus den deklarierten Solarheizkesseln eines polnischen LKWs. Der Fantasiename „Fest“ erinnert an eine Zigarettenmarke aus dem Hause BAT – und war schon öfters Ziel von Fälschern.
Aber das war nicht alles – wie „Focus online“ berichtet: Bei den als Möbeln geladenen und deklarierten Tischteilen waren 840 Kilo unversteuerter und unverzollter Rauchtabak der Marke „Amber Leaf“ sozusagen holzgelagerter „eingearbeitet“.
Der Steuerschaden beträgt 500.000 Euro, die beiden polnischen Fahrer sind wieder auf freiem Fuß. Die komplette Ware wird dem Sondermüll zugeführt – zu Lasten des Steuerzahlers. Die spannende Geschichte, die leider ins Auge ging ist hier zu finden: Zigaretten statt Solarheizung- Zollfahndung Essen stellt 2,3 Millionen Stück geschmuggelter Ziga-retten und 840 kg Wasserpfeifentabak sicher
Da kann man förmlich drauf warten, bis die Schmuggelwelle Frankreich erreicht; denn schließlich hat die Regierung in Paris angekündigt, die Preise für Zigaretten pro Schachtel bis 2020 auf zehn Euro zu erhöhen – ein neues Mitglied im europäischen Höchstpreissektor.
Die Warnung vor Billigzigaretten muss aber ausgedehnt werden auf billige Nachahmerprodukte bei E-Dampfen. Letzte Woche ploppte mal wieder die Meldung eines schaurigen Unfalls auf. In der Hosentasche eines Dampfers explodierte durch Kurzschluss eine E-Zigarette und fügte dem Dampfer große und schmerzhafte Verbrennungen zu.
In einem Interview versichert dagegen ein Vertreter des Verbandes des E-Zigarettenhandels, dass diese spektakulären Unfälle in Deutschland trotzdem relativ selten vorkämen – dank der engmaschigen und umfassenden Kontrollen der deutschen Behörden. Die meisten Probleme entstünden bei unsachgemäßer Nutzung von zum Beispiel zu straken und nicht für die E-Zigaretten geeigneten Akkus oder deren Lagerung. Das Interview erschien bei der „Neuen Westfälischen“: Explodierte E-Zigaretten: Viele Unglücke sind vermeidbar