Die Bild-Zeitung hat der nikotinfreien E-Zigarette VitaStik in einen kritischen Bericht gewidmet. Ausführlich kommt darin auch die bei Dampfern nicht gerade beliebte Martina Pötschke-Langer zu Wort. So weit, so gewöhnlich.
Das Angebot von VitaStik stößt jedoch auch auf massive Kritik innerhalb der Branche, wie der Vorsitzende des Verbands des eZigarettenhandels (VdeH), Dac Sprengel, im Gespräch mit eGarage deutlich machte. “Das Angebot von VitaStik ist in meinen Augen nicht seriös, da es einen gesundheitlich positiven Effekt der E-Zigarette auch für Nichtraucher suggeriert”, sagte er auf Anfrage und fordert: “Ich würde es begrüßen, wenn Verbraucherschützer das Angebot von VitaStik auf wettbewerbsrechtlich problematische Aussagen prüfen würden.”
Die hinter VitaStik stehende Vapomins Vertriebsgesellschaft GmbH aus München wirbt für fünf nikotinfreie E-Zigaretten mit Namen wie “Energize” und “Relax”. Dazu heißt es, “statt schädlichen Stoffen werden ausschließlich Vitamine sowie natürliche und organische Aromen verdampft”. Und weiter: “Kein schädlicher Teer oder Nikotin. Nur Vitamin A, B, C und E sowie CoQ10!”
Klickt man auf die einzelnen Sorten, gibt es eine Übersicht zu den Inhaltsstoffen, die ebenfalls lediglich auf vermeintlich positive Zusätze wie die Vitamine hinweist. Nur an anderer Stelle, etwa bei der Bestellung, wird deutlich, dass die VitaStik-Dampfgeräte die üblichen Liquid-Basisstoffe enthält: Propylenglykol und pflanzliches Glycerin. Die vieldiskutierten möglichen Gesundheitsgefahren der E-Zigarette beziehen sich in der Regel auf die Auswirkungen genau dieser beiden Stoffe.
Der VdeH reagierte auf die Produkte von VitaStik mit Kritik: “Vitamine zuzusetzen, die vermutlich über die Inhalation ohnehin keine Wirkung entfalten, legt die hochproblematische Aussage nahe, dass man sich mit der E-Zigarette generell etwas Gutes tut. Dampfen ist aber nicht gesundheitsfördernd, sondern nur die bessere, weil weniger schädliche Alternative zum Rauchen”, sagte Dac Sprengel. Nikotinabhängige könnten damit ihr Gesundheitsrisiko stark senken.
Ebenfalls problematisch ist die Einbindung des “Stars” Jimi Blue Ochsenknecht, der als “offizieller Markenbotschafter” von VitaStik tätig ist. Er wird wörtlich zitiert: “Seitdem ich die VitaStik zum ersten Mal probiert habe bin ich begeistert von dem Geschmack und der Idee einer gesunden Alternative zum Rauchen.” Die meisten E-Zigaretten- und Liquidhersteller meiden die Aussage, dass E-Zigaretten “gesund” seien, wie der Teufel das Weihwasser. Denn erstens ist die Aussage schlicht nicht zutreffend, auch die E-Zigarette birgt Gesundheitsrisiken. Zum anderen droht auch juristisch möglicherweise Ärger. So war die Aussage eines Händlers vom Gericht verboten worden, dass die E-Zigarette 1000 Mal weniger schädlich als Tabakzigaretten sei.
Der Verband distanziert sich zudem explizit von dem Angebot. “Wir als Branche lehnen solche unseriösen Produkte ab. Wenn die neue Verordnung zu E-Zigaretten im Laufe dieses Jahres in Kraft tritt, werden Vitaminzusätze und ähnliches nach dem derzeitigen Stand der Gesetzgebung ohnehin nicht mehr erlaubt sein.”
Die E-Zigaretten von VitaStik kosten im Online-Shop derzeit 7,99 Euro und enthalten 1,3 Milliliter Liquid.