Dieser Portalbeitrag hat die Tendenz, große Wasser zu überwinden. Es geht um Botschaften von der Insel und aus dem Land des Fußballweltmeisters. Wir starten mit dem Ex-EU-Mitglied auf Schmusekurs.
Der noch bis Anfang Mai ungekrönte englische König Charles III. war noch nicht auf dem Weg nach Berlin, da kam schon eine überraschende Meldung aus Schottland: Die größte Stadt Schottlands fordert aus Jugendschutz- und Abfallgründen von der schottischen Regierung ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, wie die „Glasgow Times“ vermeldete. Und dann kam noch ein vermehrter Schmuggel und Vertrieb von illegalen Disposables hinzu. Was längst absehbar war, wie eGarage schon vor einem Jahr berichtete.
Ab ins Land von Maradona und Messi, beide Fußballweltmeister im ballverliebten Land am Rio de la Plata. Dort ziehen für die E-Zigaretten ganz harte Zeiten auf. Das Gesundheitsministerium will den Import, Vertrieb, Vermarktung und Werbung für die Tabakzigaretten-Alternative inklusive Heat- not-burn-Produkte verbieten, wie das Tobacco Journal International berichtet. Nun, war das südamerikanische Land nicht unbedingt ein Vaper-hotspot, es dampfen dort nur etwas mehr als ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung, aber der Anstieg bei Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren auf sieben Prozent wurde als alarmierend eingestuft.
Jetzt aber kommen wir zu einem bemerkenswerten Artikel in der auflagenstarken und nicht unbedingt für E-Zigaretten-freundliche Berichterstattung bekannte „Apotheken Umschau“. Dort veröffentlichte jüngst der wissenschaftliche Mitarbeiter von Cochrane Deutschland, Georg Rüschemeyer, eine Kolumne und bezieht sich auf den neuesten Review. Cochrane wird noch immer, darauf weist der Journalist ausdrücklich hin, quasi als Goldstandard für die Studienlage zu E-Zigaretten betrachtet. Ausführlich wird das Studiendesign in Universität Oxford berichtet. Entscheidend aber die Kurzfassung des Ergebnisses: „Mit Hilfe von nikotinhaltigen E-Zigaretten gelingt es im Durchschnitt zehn von hundert Rauchern, dem Tabak für mindestens sechs Monate zu entsagen, mit NRT waren es nur sechs von hundert.“
Danach kommt die rhetorische Frage, ob denn der 10 prozentige Rauchstopp auch nach Ende der Studienzeit – maximal 12 Monate – noch halte. Diese bleibt unbeantwortet, weil jenseits der Studienzeit. Besonders sensibel, so der Autor, seien Jugendliche hinsichtlich Einweg-E-Zigaretten: „Gefährdet sind hier vor allem Jugendliche, unter denen süßlich duftende Wegwerf-Vaporizer zur Zeit besonders in Mode sind.
Zwei Einschätzungen des Autors und Wissenschaftlers Rüschemeyer sind bedeutsam – und zeigen gleichzeitig die Herausforderungen. Zum einen: „Wer (noch) nicht raucht, solle sich auch von E-Zigaretten unbedingt fernhalten.“ Und dann noch diese: „So befürwortet der National Health Service (NHS) in Großbritannien E-Zigaretten für Raucher schon länger recht eindeutig als opportune Alternative zum Tabak, während Behörden und medizinische Fachgesellschaften in Deutschland dabei deutlich kritischer sind.“