Tabak-Fermentierung

Wer in der Pfalz lebt, kennt die hölzernen Schuppen links und rechts von ausgedehnten Feldern, auf denen früher mal Tabak angebaut wurde.

In den Tabakschuppen, die teils unter Denkmalschutz stehen, werden die einzelnen Blätter – echt noch von Hand – einzeln auf Fäden gezogen und dann zum Trocknen aufgehängt. Nachdem die EU die Subventionen für diesen Kulturanbau versagt hat, ging die Anbaufläche dramatisch zurück – sein Übriges tat der rückgängige Absatz und Verkauf von Zigaretten. Eigentlich waren die Tabakanforderungen von Shishas schon fast die Retter der nikotinhaltigen Nachtschattengewächse.

Aber dann schloss der weit und breit letzte Fermentierungsbetrieb. Fermentierung muss sein. Denn Tabakblätter nur trocknen, ist nicht. Dann zerbröselt alles unter den Händen – und kommt nicht in die Zigarette. Also muss der Tabak feucht gemacht, getrocknet und geschichtet wieder beheizt werden, bevor er in die Fabriken zur Weiterverarbeitung wandern kann. In Lorsch haben jetzt testweise Freiwillige den Fermentierungs-Versuch unternommen, ein schöner Bericht im „Odenwald Echo“: Lorscher Tabakhelfer legen selbst Hand an.

Erst Fermentieren, dann klappt’s auch mit dem Rauchen und Dampfen.