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Studie der Tabakindustrie: Keine Schäden durch E-Zigarette

16. Juli 2015By JJS

Die Tabakindustrie gibt beim Thema E-Zigarette bislang eine etwas seltsame Figur ab.

Auf der einen Seite fordert sie, gerade in Deutschland, eine strenge Regulierung. Der Verdacht liegt nahe, dass es darum geht, einen unliebsamen und gesünderen Konkurrenten auszuschalten. Auf der anderen Seite ist sie, vor allem in den USA, voll selbst ins Geschäft eingestiegen, auch wenn die Erfolgsaussichten nicht besonders groß sind, wie wir in einer ausführlichen Analyse dargestellt haben. E-Zigarette bekämpfen oder selbst am Boom teilhaben? Das ist die Frage für “Big Tobacco”.

Dass nun ein großer Tabakkonzern eine Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen der E-Zigarette veröffentlicht, lässt deshalb aufhorchen. Zum einen, weil es im seriösen wissenschaftlichen Journal Toxicology in Vitro erschienen ist. Und zum anderen, weil das Ergebnis sehr eindeutig ausfällt. Die Wissenschaftler von British American Tobacco (BAT) setzten in einem neuartigen Verfahren eine Zellkultur sechs Stunden lang Dampf aus E-Zigaretten des Konzerns aus. Das Ergebnis: Die Zytotoxizität, also die Vergiftungswirkung auf Zellen, ist gering und kaum unterscheidbar von den Ergebnissen, die normale Raumluft verursacht. Die Überlebensrate der speziell gezüchteten Lungengewebszellen war dagegen extrem reduziert, wenn sie Tabakrauch ausgesetzt wurden. Die sogenannte Viabilität sank auf 12 Prozent. Die meisten Zellen waren also tot.

Die Studie steht etwas im Widerspruch zu Ergebnissen der unabhängigen deutschen Cultex Laboratories, die wir hier kürzlich vorgestellt hatten und die leichte Zellschädigungen auch durch E-Zigaretten-Dampf feststellten, allerdings in einem anderen Versuchsaufbau.

Mindestens so spannend wie die wissenschaftlichen Ergebnisse ist aber, dass sich BAT mit der Studie nun offenbar eindeutig der E-Zigarette verschrieben hat. Unliebsame Studienergebnisse könnten ja auch unter Verschluss gehalten werden. BAT trommelt aber für die E-Zigarette und will nachweisen, dass sie deutlich weniger gesundheitsschädlich ist als Rauchen. Und das heißt auch: In Zukunft kann sich die E-Zigaretten-Branche in dieser Hinsicht auf einen starken Verbündeten freuen.

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Die Tabakindustrie gibt beim Thema E-Zigarette bislang eine etwas seltsame Figur ab.

Auf der einen Seite fordert sie, gerade in Deutschland, eine strenge Regulierung. Der Verdacht liegt nahe, dass es darum geht, einen unliebsamen und gesünderen Konkurrenten auszuschalten. Auf der anderen Seite ist sie, vor allem in den USA, voll selbst ins Geschäft eingestiegen, auch wenn die Erfolgsaussichten nicht besonders groß sind, wie wir in einer ausführlichen Analyse dargestellt haben. E-Zigarette bekämpfen oder selbst am Boom teilhaben? Das ist die Frage für “Big Tobacco”.

Dass nun ein großer Tabakkonzern eine Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen der E-Zigarette veröffentlicht, lässt deshalb aufhorchen. Zum einen, weil es im seriösen wissenschaftlichen Journal Toxicology in Vitro erschienen ist. Und zum anderen, weil das Ergebnis sehr eindeutig ausfällt. Die Wissenschaftler von British American Tobacco (BAT) setzten in einem neuartigen Verfahren eine Zellkultur sechs Stunden lang Dampf aus E-Zigaretten des Konzerns aus. Das Ergebnis: Die Zytotoxizität, also die Vergiftungswirkung auf Zellen, ist gering und kaum unterscheidbar von den Ergebnissen, die normale Raumluft verursacht. Die Überlebensrate der speziell gezüchteten Lungengewebszellen war dagegen extrem reduziert, wenn sie Tabakrauch ausgesetzt wurden. Die sogenannte Viabilität sank auf 12 Prozent. Die meisten Zellen waren also tot.

Die Studie steht etwas im Widerspruch zu Ergebnissen der unabhängigen deutschen Cultex Laboratories, die wir hier kürzlich vorgestellt hatten und die leichte Zellschädigungen auch durch E-Zigaretten-Dampf feststellten, allerdings in einem anderen Versuchsaufbau.

Mindestens so spannend wie die wissenschaftlichen Ergebnisse ist aber, dass sich BAT mit der Studie nun offenbar eindeutig der E-Zigarette verschrieben hat. Unliebsame Studienergebnisse könnten ja auch unter Verschluss gehalten werden. BAT trommelt aber für die E-Zigarette und will nachweisen, dass sie deutlich weniger gesundheitsschädlich ist als Rauchen. Und das heißt auch: In Zukunft kann sich die E-Zigaretten-Branche in dieser Hinsicht auf einen starken Verbündeten freuen.

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