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Studie behauptet: Dampfen so gefährlich wie Rauchen

4. January 2016By JJS

Das Jahr 2015 war eigentlich eines, das neben viel unsachlicher Kritik auch einige deutliche Fortschritte bei der Anerkennung des Dampfens als weniger schädliche Alternative zum Rauchen gebracht hat.

Man denke zum Beispiel an die Einschätzung der britischen Gesundheitsbehörde, die E-Zigarette sei um 95 Prozent weniger schädlich als die Tabakrauch. 2016 allerdings fängt mit einem großen Rückschritt an.

Auslöser für globale, negative Berichterstattung über die E-Zigarette ist eine Studie im Fachmagazin Oral Oncology, die von Jessica Wang-Rodriguez, einer Co-Autorin von der Kalifornischen Universität in San Diego, folgendermaßen kommentiert wurde: “Based on the evidence to date I believe they are no better than smoking regular cigarettes.” Wir haben diesen Satz im Original zitiert, weil die Aussage so haarsträubend ist. Die deutsche Übersetzung lautet: “Aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Nachweise glaube ich, dass sie (E-Zigaretten) nicht gesünder sind als normale Zigaretten.” Die Studienautoren behaupten, dass es starke Hinweise auf Zelltoxizität (Zelltod durch Vergiftung) und damit auch Krebs verursachende Änderungen des Erbguts in den Zellen gebe.

Das Problem ist allerdings: Das ist eine völlig falsche Darstellung der Ergebnisse. Der US-Gesundheitswissenschaftler Michael B. Siegel hat sich die Mühe gemacht, die Aussage und die Studie auf ihren wissenschaftlichen Gehalt zu sezieren. Und der ist dürftig. Bei der Untersuchung handelt es sich um Zellen, die in einer Petrischale extrem lange E-Zigaretten-Liquids ausgesetzt waren: Eine Woche lang. Dazu handelt es sich um veränderte Zellkulturen. In Summe lässt sich sagen, dass die Bedingungen in keiner Weise mit den tatsächlichen Auswirkungen von E-Zigaretten-Dampf vergleichen lässt. Die Forschungsergebnisse fallen auch weit hinter bereits vorher erfolgte, wesentlich realitätsnähere Untersuchungen zurück. Eine davon haben wir uns im vergangenen Jahr von einer deutschen Forscherin genau erklären lassen, die zu sehr viel differenzierteren Schlüssen kommt.

Was die Aussage der US-Wissenschaftlerin endgültig unseriös macht und überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen ist, ist die Aussage, E-Zigaretten seien genauso schädlich wie Tabakrauch. Denn selbst in dem eigenen Petrischalen-Experiment konnten die gleichen Zellen nur einen Tag lang einem Rauchextrakt ausgesetzt werden. Der Grund: Die Zellen starben zu schnell ab.

Die Studie hat also vor allem eines klar bewiesen: Tabak führt zu massiv höheren Zellschäden als Dampfen. Warum die Forscher daraus dann eine irreführende und gefährliche Schlussfolgerung ziehen und öffentlich machen, bleibt ein Rätsel.

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Das Jahr 2015 war eigentlich eines, das neben viel unsachlicher Kritik auch einige deutliche Fortschritte bei der Anerkennung des Dampfens als weniger schädliche Alternative zum Rauchen gebracht hat.

Man denke zum Beispiel an die Einschätzung der britischen Gesundheitsbehörde, die E-Zigarette sei um 95 Prozent weniger schädlich als die Tabakrauch. 2016 allerdings fängt mit einem großen Rückschritt an.

Auslöser für globale, negative Berichterstattung über die E-Zigarette ist eine Studie im Fachmagazin Oral Oncology, die von Jessica Wang-Rodriguez, einer Co-Autorin von der Kalifornischen Universität in San Diego, folgendermaßen kommentiert wurde: “Based on the evidence to date I believe they are no better than smoking regular cigarettes.” Wir haben diesen Satz im Original zitiert, weil die Aussage so haarsträubend ist. Die deutsche Übersetzung lautet: “Aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Nachweise glaube ich, dass sie (E-Zigaretten) nicht gesünder sind als normale Zigaretten.” Die Studienautoren behaupten, dass es starke Hinweise auf Zelltoxizität (Zelltod durch Vergiftung) und damit auch Krebs verursachende Änderungen des Erbguts in den Zellen gebe.

Das Problem ist allerdings: Das ist eine völlig falsche Darstellung der Ergebnisse. Der US-Gesundheitswissenschaftler Michael B. Siegel hat sich die Mühe gemacht, die Aussage und die Studie auf ihren wissenschaftlichen Gehalt zu sezieren. Und der ist dürftig. Bei der Untersuchung handelt es sich um Zellen, die in einer Petrischale extrem lange E-Zigaretten-Liquids ausgesetzt waren: Eine Woche lang. Dazu handelt es sich um veränderte Zellkulturen. In Summe lässt sich sagen, dass die Bedingungen in keiner Weise mit den tatsächlichen Auswirkungen von E-Zigaretten-Dampf vergleichen lässt. Die Forschungsergebnisse fallen auch weit hinter bereits vorher erfolgte, wesentlich realitätsnähere Untersuchungen zurück. Eine davon haben wir uns im vergangenen Jahr von einer deutschen Forscherin genau erklären lassen, die zu sehr viel differenzierteren Schlüssen kommt.

Was die Aussage der US-Wissenschaftlerin endgültig unseriös macht und überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen ist, ist die Aussage, E-Zigaretten seien genauso schädlich wie Tabakrauch. Denn selbst in dem eigenen Petrischalen-Experiment konnten die gleichen Zellen nur einen Tag lang einem Rauchextrakt ausgesetzt werden. Der Grund: Die Zellen starben zu schnell ab.

Die Studie hat also vor allem eines klar bewiesen: Tabak führt zu massiv höheren Zellschäden als Dampfen. Warum die Forscher daraus dann eine irreführende und gefährliche Schlussfolgerung ziehen und öffentlich machen, bleibt ein Rätsel.

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