In der Schweiz hatte es die E-Zigarette lange Zeit sehr schwer, denn nikotinhaltige Liquids standen auf der No-go-Liste. Das für nächstes Jahr geplante Tabakproduktegesetz steht in der Kritik – und es tut sich ein dampfendes kleines Fenster auf.
Erst war es der Solothurner Ständerat Zanetti, der jede gedampfte E-Zigarette als besser als eine gerauchte Tabakzigarette einstufte – hier der Link: Schweiz diskutiert E-Zigaretten und Passivrauchen – dann kam Prof. Dr. Etter von der Universität Genf, zuständig für Öffentliche Gesundheit, der ein Umdenken im Umgang mit der E-Zigarette forderte, wir berichteten: New York will keine Raucher und Schweizer Dampfpolitik
Und jetzt fordern die Schweizer Suchtfachverbände ein Umdenken in der eidgenössischen Dampfpolitik. Die ehemalige Maxime der Schweizer Gesundheitsministeriums des Totalverzichts auf Zigaretten soll abgelöst werden vom sanften Ausstieg aus dem Rauchen mit Hilfe von E-Zigaretten, wenn es nach den Suchtexperten geht.
Denn, so die Argumentation, Harm Reduction mittels Dampfen ist allemal besser als Rauchen von Glimmstängeln. Die Schweizer Gesundheitspolitik müsse sich, so die Forderung der Fachleute, an der Schadensminimierung orientieren und somit differenzieren und nicht an gesundheitspolitischen und unrealistischen Maximalforderungen, wie der Schweizer Hörfunksender „Radio Pilatus“ meldet: Trendwende in der Tabakprävention E-Zigarette soll beim Rauchstopp helfen
Dabei berufen sich die Experten der Föderation der Suchtfachleute auf die britischen Untersuchungsergebnisse, nach denen das Dampfen um 95 Prozent weniger schädlich ist als das rauchen. Und somit auch weniger gesundheitliche Folgeerkrankungen bedingt. Gleichzeitig fordern sie die Schweizer Bund auf, unabhängige Studien zum Thema E-Zigarette zu beauftragen.
Da scheint sich was bewegen bei den Eidgenossen – besonders wohl bei den Suchtexperten. Vielleicht mehr als nur ein laues Lüftchen. Und vielleicht weht der Wind das gen Norden zu uns. Zumindest wird in der Schweiz eine Gleichstellung und Gleichbehandlung von Tabakzigaretten und E-Zigaretten kritisch beäugt.