Die Süddeutsche Zeitung hat eine große Reportage über die Tabakindustrie veröffentlicht. Um gleich zum Punkt zu kommen: Der Text ist mit einigen Ausnahmen ordentlich recherchiert, wenn auch ohne sensationelle Enthüllungen. Und er ist gut und gefällig geschrieben. Leider hat er aber auch einen großen Makel: Letztlich werden die Heat-Not-Burn-Produkte (HNB), allen voran die iQOS von Philip Morris, in einen Topf geworfen mit der E-Zigarette. Der große Unterschied, dass die E-Zigarette ohne Tabak und damit ohne einen großen Teil der Giftstoffe auskommt, die beim verkokeln in den HNB-Produkten entstehen, wird nicht richtig herausgearbeitet. Klar, auch die Tabakindustrie ist im Bereich E-Zigarette aktiv, aber eben auch jede Menge anderer Anbieter. Mit deren Vertretern hat der Autor offenbar nicht gesprochen. Auch an anderer Stelle merkt man, dass er sich nicht wirklich vollständig in die Materie eingearbeitet hat. Zum Beispiel behauptet er, nikotinhaltige E-Zigaretten dürften weiterhin im Fernsehen beworben werden. Das ist seit Mai vergangenen Jahres schlicht falsch. Der Artikel steht übrigens hinter einer Paywall, die aber mit einem zweiwöchigen Probeabo, das automatisch endet und gratis ist, überwunden werden kann.
Schade: Süddeutsche Zeitung macht Einerlei aus E-Zigarette und iQOS
