Kürzlich hatten wir über eine neue Studie und “irreführende und gefährliche” Schlussfolgerungen daraus berichtet.
Die Kurzfassung: Experimente an Zellen in Petrischalen der Kalifornischen Universität in San Diego hatten angeblich ergeben, dass E-Zigaretten dampfen genauso gefährlich ist wie herkömmliche Zigaretten. Zahlreiche Medien griffen die Mitteilung der Universität auf, um mal wieder Stimmung gegen die E-Zigarette zu machen.
Der Schaden ist also längst da. Immerhin bequemt sich die Uni nun zu einer Klarstellung. Wörtlich heißt es: “Im Gegensatz zu dem was in zahlreichen Medienberichten auf Basis unserer Pressemitteilung geschrieben wurde, haben die Laborexperimente nicht ergeben dass Dampf aus E-Zigaretten genauso schädlich für Zellen ist wie Zigarettenrauch.” Tatsächlich habe ein Experiment sogar ergeben, dass Rauch Zellen deutlich schneller abtötet als Dampf.
Die Klarstellung ist dennoch ein fast ähnlich große Unverschämtheit wie die ursprüngliche Meldung. Denn die Uni verschweigt darin geflissentlich, warum viele Medien überhaupt mit so einer klaren Falschaussage titelten. Jessica Wang-Rodriguez, die Studienleiterin, wurde darin nämlich wie folgt zitiert. „Aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Nachweise glaube ich, dass sie (E-Zigaretten) nicht gesünder sind als normale Zigaretten.“
Kritik am Umgang vieler Medien mit der E-Zigarette ist mehr als gerechtfertigt. Auch in diesem Fall hätte besser recherchiert werden können. Wer die Studie durchließt und halbwegs versteht, konnte schnell erkennen, dass die Aussage Unsinn ist. Dennoch trifft in diesem Fall die Forscher die Hauptschuld. Wer derart irreführende Berichte herausgibt, sollte sich nachher nicht auch noch mit scheinheiliger Kritik an der Presse doppelt blamieren, sondern den Fehler zumindest klipp und klar eingestehen.