Vor gut einem Jahr sorgte eine Studie für Furore, die einen deutlich positiven Effekt der E-Zigarette beim Versuch feststellte, mit dem Rauchen aufzuhören.
Auch eGarage schrieb ausführlich darüber, Hauptautor Professor Peter Hayek berichtete in Berlin im Gespräch mit Politikern über die Ergebnisse. Die etwa doppelt so hohe Rauchstopp-Quote bei der Nutzung von E-Zigaretten im Vergleich zu anderen Hilfsmitteln wurde durch die Untersuchung erstmals wissenschaftlich sehr gut abgesichert, unter anderem durch Kontrollgruppen.
Nun stützen erste Ergebnisse einer ähnlich aussagekräftigen Untersuchung aus Kanada diesen Effekt, das Fachportal Medscape berichtet darüber ausführlich. Das sogenannte E3 Trial wurde mit 376 Erwachsenen durchgeführt, die im Schnitt 35 Jahre geraucht hatten. Ihnen wurde entweder alleine Beratung angeboten, oder Beratung zusammen mit einer E-Zigarette, teils mit Nikotin, teils ohne Nikotin. Nach zwölf Wochen liegen nun erste Zwischenergebnisse vor, die auch medizinisch (Kohlenmonoxid-Messung) überprüft wurden. Demnach stoppten 22 Prozent der Teilnehmer, die eine nikotinhaltige E-Zigarette nutzten, das Rauchen. Bei nikotinfreien E-Zigaretten lag die Quote bei 17 Prozent. Ohne E-Zigarette waren es lediglich neun Prozent. Interessant: Viele Teilnehmer mit E-Zigarette konnten nicht einmal sicher sagen, ob sie ohne oder mit Nikotin dampften.
Die Coronakrise, damals noch in China, verschlechterte gerade zum Start der Untersuchung die Verfügbarkeit von E-Zigaretten. Unter anderem deshalb wurden nicht so viele Teilnehmer gewonnen wie eigentlich geplant und die Laufzeit wurde auf 12 Wochen verkürzt. Es sollen nun aber auch noch Nachuntersuchungen stattfinden bis zu 12 Monate nach Test-Start. Die bisherigen Ergebnisse sind deshalb, so betonen die Forscher, nicht ganz so aussagekräftig. Bei Rauchstopp-Forschungen wird häufig ein Jahr als Mindestzeitraum betrachtet, um zu bewerten, ob jemand wirklich dauerhaft von der Kippe losgekommen ist. Die Wissenschaftler betonten zudem, E-Zigaretten seien nicht “safe”, sondern lediglich sicherer als Tabakzigaretten. Sie sollten nur eingesetzt werden, um langjährigen Rauchern, die anders nicht von der Zigarette loskommen, zu helfen.