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Neue Studie: Gateway-Effekt in absoluten Zahlen sehr klein
Die Debatte ist beinahe so alt wie die E-Zigarette: Bringt das Dampfen zum Rauchen, insbesondere bei Jugendlichen?
Ein grundsätzliches Problem bei der wissenschaftlichen Erforschung dieser Frage ist, dass Menschen, die generell zu riskantem und potentiell selbstschädigendem Verhalten neigen, in beiden Gruppen stärker vertreten sein dürften. Sprich: Wer erst dampft und dann raucht, hätte möglicherweise auch so zu rauchen angefangen. Zumindest mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit als Menschen, die sich von allen Suchtstoffen konsequent fernhalten, steht stark zu vermuten. Über statistische Bereinigungen lässt sich diese Verzerrung verkleinern, zum Beispiel, indem die soziale Lage rechnerisch berücksichtigt wird. Aber ganz herausrechenbar ist die Grundneigung wohl nicht.
Eine neue Untersuchung überwindet dieses Problem bei der Ursachenzuschreibung zwar auch nicht. Allerdings stellt sie sehr genau die Frage: Wie groß ist der Unterschied überhaupt, wie stark ist der Gateway-Effekt nicht von der Gruppe der dampfenden Jugendlichen aus betrachtet, sondern insgesamt? Das haben Forscher unter anderem der University of Alabama in einer jüngst in der renommierten Fachzeitschrift JAMA publizierten Studie untersucht.
Dafür werteten sie die Daten der sogenannten PATH-Studie aus, die über viele Jahre US-Bürger zu Ihrem Rauchverhalten befragt. Ausgangspunkt waren Jugendliche, die in der dritten Befragungswelle (2015/2016) nicht rauchten, aber zum teil dampften. Damals hatten sich E-Zigaretten bereits erheblich unter US-Jugendlichen verbreitet.
Wie schnitten die Jugendlichen dann in den Befragungen vier und fünf (2016 bis 2019) ab? Generell blieben die Raucherzahlen eher niedrig. In der vierten Welle qualmten 4,1 Prozent, in der fünften Welle dann nur noch 2,5 Prozent.
Großer Unterschied zwischen relativen und absoluten Risiken
Und wie entwickelte sich der Unterschied zwischen den Dampfern und Nicht-Dampfern? Bei Identifikation und Neutralisierung von sogenannten Kovariaten – um das oben beschriebene Problem zu verkleinern – blieb ein “signifikanter” Unterschied zwischen früheren E-Zigaretten-Nutzern und Abstinenzlern. Genauer gesagt lag die Chance um 81 Prozent höher, allerdings mit großer möglicher Ungenauigkeit, dass die Dampfer aus Welle drei in Welle fünf rauchten.
Allerdings sind die absoluten Zahlen aus Sicht der Autoren ebenfalls sehr aussagekräftig. Sie sind nämlich sehr klein. Nur 1,19 Prozent der Nichtdampfer rauchten später und nur 2,07 Prozent der E-Zigaretten-Nutzer. In anderen Worten: Jeder fünfzigste Dampfer aus Welle drei rauchte bei Welle fünf.
Und in den Worten der Wissenschaftler: “In dieser Kohortenstudie ergaben absolute und relative Risikomessungen Ergebnisse, die sehr unterschiedliche Interpretationen des Zusammenhangs nahelegen. Obwohl es statistisch signifikante Chancen für fortgesetztes Rauchen gab, wenn E-Zigarettenkonsumenten mit Nichtkonsumenten verglichen wurden, deuten die geringen Risikounterschiede zwischen ihnen zusammen mit den geringen absoluten Risiken darauf hin, dass nur wenige Jugendliche nach dem Beginn des Rauchens unabhängig vom E-Zigarettenkonsum weiter rauchen werden.”
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Neue Studie: Gateway-Effekt in absoluten Zahlen sehr klein
Die Debatte ist beinahe so alt wie die E-Zigarette: Bringt das Dampfen zum Rauchen, insbesondere bei Jugendlichen?
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Eine neue Untersuchung überwindet dieses Problem bei der Ursachenzuschreibung zwar auch nicht. Allerdings stellt sie sehr genau die Frage: Wie groß ist der Unterschied überhaupt, wie stark ist der Gateway-Effekt nicht von der Gruppe der dampfenden Jugendlichen aus betrachtet, sondern insgesamt? Das haben Forscher unter anderem der University of Alabama in einer jüngst in der renommierten Fachzeitschrift JAMA publizierten Studie untersucht.
Dafür werteten sie die Daten der sogenannten PATH-Studie aus, die über viele Jahre US-Bürger zu Ihrem Rauchverhalten befragt. Ausgangspunkt waren Jugendliche, die in der dritten Befragungswelle (2015/2016) nicht rauchten, aber zum teil dampften. Damals hatten sich E-Zigaretten bereits erheblich unter US-Jugendlichen verbreitet.
Wie schnitten die Jugendlichen dann in den Befragungen vier und fünf (2016 bis 2019) ab? Generell blieben die Raucherzahlen eher niedrig. In der vierten Welle qualmten 4,1 Prozent, in der fünften Welle dann nur noch 2,5 Prozent.
Großer Unterschied zwischen relativen und absoluten Risiken
Und wie entwickelte sich der Unterschied zwischen den Dampfern und Nicht-Dampfern? Bei Identifikation und Neutralisierung von sogenannten Kovariaten – um das oben beschriebene Problem zu verkleinern – blieb ein “signifikanter” Unterschied zwischen früheren E-Zigaretten-Nutzern und Abstinenzlern. Genauer gesagt lag die Chance um 81 Prozent höher, allerdings mit großer möglicher Ungenauigkeit, dass die Dampfer aus Welle drei in Welle fünf rauchten.
Allerdings sind die absoluten Zahlen aus Sicht der Autoren ebenfalls sehr aussagekräftig. Sie sind nämlich sehr klein. Nur 1,19 Prozent der Nichtdampfer rauchten später und nur 2,07 Prozent der E-Zigaretten-Nutzer. In anderen Worten: Jeder fünfzigste Dampfer aus Welle drei rauchte bei Welle fünf.
Und in den Worten der Wissenschaftler: “In dieser Kohortenstudie ergaben absolute und relative Risikomessungen Ergebnisse, die sehr unterschiedliche Interpretationen des Zusammenhangs nahelegen. Obwohl es statistisch signifikante Chancen für fortgesetztes Rauchen gab, wenn E-Zigarettenkonsumenten mit Nichtkonsumenten verglichen wurden, deuten die geringen Risikounterschiede zwischen ihnen zusammen mit den geringen absoluten Risiken darauf hin, dass nur wenige Jugendliche nach dem Beginn des Rauchens unabhängig vom E-Zigarettenkonsum weiter rauchen werden.”