Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung unternimmt einen neuen Anlauf für ein Werbeverbot für Zigaretten und E-Zigaretten.
eGarage berichtete schon verschiedentlich über den gescheiterten Versuch in den letzten Jahren, die Werbung für Glimmstängel und Dampfen zu unterbinden: Werbeverbotspfeifen in Berlin.
Zuletzt scheitere dieser Vorstoß vom damaligen Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, CSU, und der damaligen und heutigen Drogenbeauftragten Marlene Mortler, auch CSU, sang- und klanglos im Trubel des Vorwahlkampfes im Sommer vergangenen Jahres.
Neuer Bundestag, neue Regierung: Nun soll ein neuer Anlauf unternommen werden. Allerdings steht das nicht im Koalitionsvertrag der GroKo von diesem Frühjahr.
Fakt ist, Deutschland ist der einzige EU-Staat, in dem das Werben für die Zigarette noch erlaubt ist – allerdings lediglich auf Plakatwänden und im Kino. Gleichzeitig ist die Zahl der jugendlichen Raucher – eigentlich ist der Kauf von Zigaretten ja erst ab 18 Jahren erlaubt – in den vergangenen Jahren stetig und eindeutig gesunken.
In einem Beitrag in der „Welt am Sonntag“ fordert die CSU-Politikerin ein totales Werbeverbot aus Jugendschutzgründen und schließt ausdrücklich die E-Zigarette mit ein: Drogenbeauftragte will totales Werbeverbot für Zigaretten.
Unterstützung erfährt sie dabei von der SPD-Familienpolitikerin Ursula Schulte, die allerdings eine Einschränkung beim Werbeverbot für E-Zigaretten macht – angesichts der Gesundheitsgefährdung durch das Rauchen von Tabakzigaretten.
Ins Visier beider Bundestagsabgeordneter sind vor allem die von dem Tabakmulti Philip Morris in den Markt gebrachten Tabakerhitzer IQOS. Das „stylischen“ Heat not burn-Produkt soll mit der hippen Werbung Jugendliche via Dampfen fürs Rauchen gewinnen – der Gateway-Effekt.
Und noch eine neue Diskussion wird aufgemacht: Die Besteuerung von E-Zigaretten. Da meint die Drogenbeauftragte, man müsse da nicht auf die entsprechenden Vorschläge der EU warten.
Es kommen heiße Sommertage mit spannenden und kontroversen Diskussionen auf uns zu.