Gestern war ich mit langjährigen Freunden verabredet. Beide sind extrem busy und stets unterwegs.
Irgendwann begegnen sie sich, wie man es von Ex-Außenminister Genscher sagte, selbst in der Luft. Aber wie lange wir uns nicht sahen, entdeckten wir erst, als sich der wirklich nette und lauschige Abend seinem Ende näherte. Wir hatten viel gegessen und getrunken und noch mehr erzählt und gelacht, wie das gute alte Freunde so machen.
Und man immer das Gefühl, es am Tag zuvor einander zuletzt gesehen zu haben, so nah ist man sich. Und will trotzdem nicht aufstehen, um eine Zigarette zu rauchen, damit man ja nicht den Gesprächsfaden verliert. Was ja nicht mehr nötig ist, seit ich dampfe – und das auch in diesem Restaurant. Als wir aufbrachen, bot ich ihnen wie immer an, sie heim zu fahren.
Und wie immer nahmen sie das Angebot gerne an. Wir stiegen in mein Auto ein und ihre erste Frage war, ob ich einen neuen Wagen hätte. Ich war völlig verblüfft, denn er ist schon seit fast drei Jahren mein fahrbarer Untersatz, den sie wohl kannten. Warum? Na, der riecht doch gar nicht nach Zigarettenrauch, der riecht halt wie ein neues Auto ohne abgestandenen Qualm aus den Lungenstäbchen.
Jetzt war ich noch mehr irritiert, denn ehrlich: ich finde diese an den Frontscheiben baumelnden Duftbäume ganz schaurig, schrecklich hässlich und die stinken wirklich nach Ungemach. Ich rauche seit ganzen vier Monaten nicht mehr, habe aber immer in meinem Auto gequalmt, auch wenn es über keinen Aschenbecher verfügte.
Aber dass nach gefühlter so kurzer Zeit des Nichtrauchens die übel riechende Anmutung eines Raucherwagens sich verloren hat, rechne ich meinen leckeren Liquids zu, die für wohl „angenehme“ Dufterlebnisse für Fahrer und Mitfahrer sorgen.
Uns allen war nun endlich klar, wie lange wir uns nicht gesehen hatten: mindestens vier lange Monate, was ich anhand meines Dampfens belegen konnten. So lange werden wir wohl mit unseren nächsten Wiedersehen nicht warten – und ich dampf mir jetzt eine – und später noch eine in meinem Wagen.