Liquid-Design

Wenn Frauen Shoppen, ist das immer etwas besonderes: natürlich soll das neue gute Stück passen, am besten eine Größe kleiner, aber vor allem soll es gut aussehen, schick, modern, edel;

vielleicht ist es unnütz, aber immer ist noch Platz im Schrank für die Neuerstehung – und das alles jenseits von praktischem Denken oder gar Vernunft; das wäre nur langweilig, ermüdend und somit „unkaufbar“ – und der Monatserste ist ja auch bald.

Neulich ging ich mit einer Freundin in meinen E-Zigaretten-Laden. Sie schnupperte bei mir das erste Mal und wollte unbedingt mit, um ihre erste eigene Dampfmaschine zu kaufen. Natürlich gleich mit verschiedenen Liquids. Zugegeben, der Shop ist nicht unbedingt der feinste, das Publikum ist gemischt und der duftende Dampf hängt schwer in der Luft. Aber er ist in meiner Nähe und bietet alles, was ich zum Dampfen brauche.

Sie versuchte verschiedene Geschmacksrichtungen, probierte mal Früchte, mal Tabak, mal Mischungen. Mit vier Liquids in der Tüte und einer „Einmal-E-Zigarette“ verließen wir das Geschäft. Und dann brach es aus ihr heraus: also, diese Plastikfläschchen sehen ja aus wie Nasen- oder Augentropfen, hässlich und billig. Die fühlen sich sogar an wie schaurigste Ware vom letzten Grabbeltisch. Das will man doch nicht wirklich aus seiner Handtasche ziehen, um die E-Zigarette aufzufüllen, null stylisch.

Wo sie Recht hat, hat sie Recht, meine Freundin. So habe ich mir die Liquidsverpackungen noch nicht angeschaut – unter dem Aspekt, wie schick ist das Teil, wie edel die Aufmachung. Also, was vermittelt dieses Liquid dem Käufer, dem Dampfer oder dem Gegenüber, wenn ich es benutze. Ein Appell an die Hersteller: macht die Verpackung der Liquids etwas feiner, vielleicht auch die Etiketten – es müssen ja nicht gleich Swarovski-Steine drauf sein (oder warum denn nicht).

Denn es gilt: was schicker ist, darf auch ein bisserl mehr kosten – Hauptsache ist das „kaufende“ Auge ist zufrieden und glücklich.