Die deutschen Gefäßärzte setzen sich schon länger für einen sachlichen Umgang mit der E-Zigarette und anderen Alternativen für Raucher ein.
Nun hat Professor Martin Storck vom Städtischen Klinikum Karlsruhe einen langen Gastbeitrag im Berliner Tagesspiegel veröffentlicht, in dem er Politik und Gesundheitssystem auffordert, Dampfen und auch Tabakerhitzer den bestehenden Rauchern näherzubringen. “Angesichts der enormen Belastung für das Gesundheitssystem und die Patienten – und der hohen volkswirtschaftlichen Kosten – können wir es uns nicht leisten, die E-Zigarette und andere wirksame Alternativen für Raucher weiterhin systematisch zu unterschätzen”, schreibt Storck. eGarage hatte mit Storck bereits vergangenes Jahr ein Interview zum Thema geführt.
Was angegangen werden müsse, so der Mediziner in seinem Beitrag, sei der Umgang von Ärzten, Krankenkassen, Krankenhäusern und Gesundheitspolitik mit dem Thema Rauchalternativen: “Sie müssten effektive, objektive Aufklärung leisten. Damit könnte wahrscheinlich ein erheblicher Teil der Raucher zum Umstieg bewegt werden”, schreibt Storck unter anderem unter Verweis auf die den britischen Ansatz und die deutlich geringeren Gesundheitsgefahren, die vom Dampfen im Vergleich zum Rauchen ausgehen.
Auch auf die aktuellen Berichte über eine mysteriöse Krankheitswelle geht er ein. Es sei “überraschend und unplausibel”, wenn mehr als zehn Jahre nach Einführung der E-Zigarette plötzlich stark gehäuft akute Erkrankungen systematisch auftreten würden. “Diese Meldungen machen also vor allem eines deutlich: Die E-Zigarette muss wissenschaftlich und staatlich eng begleitet und beaufsichtigt werden. Sie ist als Alternative für Raucher und nicht als Einstieg entwickelt worden”, schreibt er.