In Italien weniger Raucher als erwartet Covid-Patienten

Die Zentrale der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf. Foto: Shutterstock.com / ocphoto

Der Verdacht, dass Raucher seltener stark an dem neuen Coronavirus erkranken, erhärtet sich weiter. Eine vorläufig frühveröffentlichte wissenschaftliche Studie aus Italien wertete die Daten von 441 Covid-19-Patienten aus einem Krankenhaus in Parma aus.




Das Ergebnis: Lediglich fünf Prozent waren Raucher. Dies sei “disproportional wenig” im Vergleich zur Raucherquote von 24 Prozent in Italien, so die Forscher des Universitätsklinikums Parma. Das lege nahe, dass Raucher über “eine Art Schutzmechanismus” verfügten. Über die Ursachen spekulieren die Italiener jedoch nicht.

Eine Studie in Frankreich ging kürzlich einen Schritt weiter (eGarage berichtete) und stellte die These auf, dass Nikotin wichtige Rezeptoren für das Virus SARS-Covid-19 im Körper blockiert und so sowohl vorbeugend als auch als Therapie gegen die Krankheit helfen könnte. Das soll eine Untersuchung nun präzisieren und herausfinden. Wichtig: Wie die französische Studie ist auch die italienische Veröffentlichtung nur ein sogenannter Pre-Print, der noch noch nicht von anderen Wissenschaftlern auf Stichhaltigkeit geprüft wurde. Damit können die Untersuchungen keinesfalls als gesicherte Erkenntnis gelten.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat auch deswegen davor gewarnt, die mögliche Wirkung von Nikotin verfrüht aufzubauschen. Die möglichen Verbindungen zwischen Nikotin und Covid-19 würden von der WHO beobachtet. Forscher, Wissenschaftler und Medien müssten aber vorsichtig sein und dürften die möglicherweise positive Wirkung nicht überbewerten. Derzeit lägen schlicht nicht “ausreichende Informationen” vor.

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