In China ist die Corona-Krise (einstweilen) durch drastische Gegenmaßnahmen eingedämmt worden.
Dort gab es aber durch den ersten großen Ausbruch zahlreiche Tote. Dabei fiel auf, dass die Sterblichkeit bei Männern deutlich höher liegt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte jüngst Daten, dass dort 4,7 Prozent der Männer, aber nur 2,8 Prozent der infizierten Frauen starben (sogenannte Case Fatality Rate). Schlägt das Virus bei Männern also viel härter zu?
Das könnte sein. Sehr naheliegend ist aber ein enger Zusammenhang mit einer anderen Statistik: In China raucht etwa die Hälfte der Männer, aber nur zwei Prozent der Frauen. Derart drastische Unterschiede in der Geschlechterverteilung sind sehr ungewöhnlich. Der Verdacht: Nicht das männliche Geschlecht, sondern das Rauchen ist der erklärende Faktor für die großen Unterschiede in den Todesraten von Männern und Frauen.
Diese These wurde nun auch im äußerst renommierten medizinischen Fachmagazin “The Lancet” vertieft. Noch gibt es hierzu keine sicheren Schlüsse, aber die Autoren halten es für eine Hypothese, die auf jeden Fall untersucht werden müsste. Immerhin eine gute Nachricht für Raucher: Ein höheres Risiko, sich anzustecken, hat man offenbar nicht.