Hiroshima-Studie zu Covid und Rauchen

1. Karlsruher Präventionsgespräch: Prof. Martin Storck vom Klinikum Karlsruhe hatte zahlreiche Experten und Mediziner geladen.

Bereits vergangenen Frühjahr ploppte eine Meldung aus Frankreich vom Pasteur-Institut auf, wo nach durch Nikotin eine Covid-Erkrankung gewehrt oder zumindest abgeschwächt werden könnte.




Dann legte eine US-amerikanische Universität nach. Und jetzt gehen auch japanische Forscher der Universität von Hiroshima der These nach, dass Nikotin den Eingang von Corona-Viren zu bestimmten Körperzellen blockiere – auch schon Ansatz der vorgenannten Arbeiten.
Der deutsche Blätterwald und die elektronischen Medien waren voll davon, teil mit sehr undifferenzierten und marktschreierischen Überschriften.
Anders der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk.

Der Mitteldeutsche Rundfunk interviewte hierzu Prof. Dr. Martin Storck vom Städtischen Klinikum in Karlsruhe. Gewohnt souverän ordnete der Mediziner und Chef der Thorax- und Gefäßchirurgie die Sachlage ein – auch und vor allem angesichts der besorgniserregenden Impfmüdigkeit der Deutschen: Nicht Rauchen schützt vor Corona, sondern das Impfen. Das Problem im Studienansatz ist, dass gerade der Rauch von Zigaretten krebserregend ist. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben oder die Wahl zwischen Pest und Cholera kann nun nicht die Lösung der Pandemie sein. Dann schon eher die Entwicklung von Covid-Präparaten, die zwar die Wirkweise von Nikotin haben, nicht aber deren karzinogenen Wirkung, was die japanischen Forscher nun angehen wollen.
Noch ist die Studienlage zu dünn, aber nicht nur in Pandemie-Zeiten lohnt sich ergebnisoffene Forschung.