Raucher und Dampfer können halt miteinander

Wir alle kennen doch die mahnenden Worte des Vaters: Solange du deine Füße unter meinen Tisch hängst,….gefolgt von für den angesprochenen Sprössling lauter Annehmlichkeiten, die so ultimativ durchgesetzt werden sollen.

Wie beispielsweise: Hausaufgaben für die Schule machen, endlich mal den Tisch abdecken, sich nicht länger dem Aufräumen des Chaos im eigenen Zimmer verweigern oder auch mal bei Regen mit dem Hund raus gehen. Als Restriktionen bei Nichtbefolgung kommen so Hämmer wie: Hausarrest, Streichen des Taschengeldes oder im worst case das Handyverbot.

Eigentlich symbolisiert das Hilflosigkeit auf beiden Seiten, aber der Haushaltsvorstand ist halt der Hausherr und bestimmt die Regeln, die es einzuhalten gilt. Da helfen kein Summerhill und die antiautoritäre Erziehungstipps der 80-er Jahre. Die haben wir doch reihenweise unseren Eltern zu Weihnachten unter den Baum gelegt.

Der Hausherr in fast öffentlichen Einrichtungen legt auch meist die Regeln fest zum Rauchen auf und in seinem Anwesen. Bei staatlichen Gebäuden ist er dabei an Länder- oder Bundesvorgaben gebunden. Blöd, wenn es ihn selbst trifft.

Vor einigen Tagen war ich Gast einer Veranstaltung im Hause einer solchen Einrichtung. Zum Ende der Einladung, ich wollte nach Hause und war auf dem Weg nach draußen, fand ich vor der Tür den Hausherrn mit einem Zigarillo.

Ich zückte meine E-Zigarette und dampfte freundlich grüßend und für die nette Einladung dankend. Artig erwiderte der Chef meinen Gruß und meinte: „Aber Sie dürfen doch mit Ihrer E-Zigarette auch gerne drinnen dampfen“.

Wie strange ist das denn: Regeln, die sich gegen den eigenen Hausherrn richten – und die er befolgen muss. Aber weil der Gastgeber so unterhaltsam war und die Gespräche einen landmannschaftlichen Charakter annahmen, hatten wir noch einen lustigen Abend ala Bochert: „Draußen vor der Tür“.

Manchmal finden da die schönsten Begegnungen statt für Raucher und Dampfer. Die können halt miteinander.