Gruselbilder vergraulen Raucher

Eigentlich ist es eine lapidare Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes. Uneigentlich ist es ziemlich bemerkenswert.

So bemerkenswert, dass es der eGarage eine Meldung wert ist. Im dritten Quartal 2016 wurden in Deutschland 11,3 % weniger Zigaretten versteu­ert als im dritten Quartal 2015, haben die Statistiker erhoben.

Und warum ist das so bedeutungsvoll? Genau: Weil ab Mai die Gruselbilder Raucher vom Rauchen abhalten sollen. Nun ist das mit der Statistik so eine Sache. Aber in dem Fall ist das dritte Quartal das erste, in dem die Schachteln mit den Bildern komplett im Handel sind.




Und da die Händler ja anfangs noch Restbestände verkaufen konnten, sind die Wochen nach dem 20. Mai wahrscheinlich auch nicht so repräsentativ. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gingen auch der Absatz von Zigarren und Zigarillos (– 21,9 %) und die Menge des versteuerten Feinschnitts (– 17,4 %) zurück. Dagegen stieg im Ver­gleich zum Vorjahresquartal der Absatz von Pfeifentabak um 33,5 %.

Okay, mit dem Anstieg von Pfeifentabak müssen sich die Experten beschäftigen – auf den ersten Blick gibt es keine Erklärung dafür.

Aber der Rückgang des Zigarettenverkaufs im dritten Quartal ist nach Ansicht der Statistiker auf das Inkrafttreten der EU-Tabakrichtlinie zum 20. Mai 2016 in Deutschland zurückzuführen.
Insgesamt wurden im dritten Quartal 2016 Tabakwaren im Kleinverkaufswert (Verkaufs­wert im Handel) von 6,3 Milliarden Euro versteuert. Das waren 0,8 Milliarden Euro oder 10,9 % weniger als im dritten Quartal 2015.

Die ausführliche Statistik gibt es unter diesem Link zum Statistischen Bundesamt.

Übrigens: Die Zahl der Dampfer nimmt weiter zu. Vielleicht haben auch einige angesichts der Bilder den Umstieg vollzogen …..

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