Endlich kommen die herrlichen Tage, an denen man so gerne abends sich noch draußen aufhält: auf ein Gläschen Wein oder Bier mit Freunden oder den Grill anwirft zur Freude der Familie oder der Nachbarn – Hauptsache den Abend genießen. Ein kleines Bisserl ist es für den längeren Aufenthalt gegen später noch zu frisch, aber: für Raucher ist das fast egal. Raus aus dem Lokal und ein Zigarettchen angezündet. Als netter Dampfer geht man natürlich trotzdem mit, denn man will ja weiter quatschen, und der Wein soll ja auch nicht warm werden. Leicht neidisch der Blick meiner rachenden Freunde auf meine E-Zigarette, die ich gnadenlos auch im Restaurant fröhlich zum Dampfen brachte. Und dann erzählte mir ein Freund eine herrliche Rauchgeschichte, die ich nicht für mich behalten kann.
Er kommt abends heim, die Kinder toben im Haus, die Frau ist nicht zu finden – da hilft kein Rufen. Nach einiger Zeit taucht sie aus dem Garten kommend wieder auf; aber mit völliger ungewohnter Verkleidung (Karneval war längst): eine Oma-Kittelschürze, die Haare unter einem hässlichen Kopftuch und mit dicken, knallorangenen Haushaltshandschuhen an den Fingern. Es war schon zu dunkel für Gartenarbeit, der Spülstein war schon längst geleert und die kids hatten auch ausnahmsweise keinen Katastrophenalarm ausgelöst. Die einfache Erklärung der Ehefrau lautete: ich war eine Zigarette rauchen – und ohne Handschuhe stinken die Finger so, und die Haare und Klamotten habe ich halt auch gleich „rauchfrei“ halten wollen – und wegen der Kinder raucht sie im Freien. Es lachten nicht nur der Mann und die kids – eine wirklich schöne Geschichte aus dem Raucherleben – mit E-Zigarette wäre das nicht passiert.
Genussraucher
