Die Vermutung Pariser Forscher, Nikotin könne gegen Covid-19 helfen, hat in Frankreich zu einem Run auf Nikotinpflaster und andere, ähnliche Produkte geführt, die zum Teil innerhalb kurzer Zeit ausverkauft waren.
Nun beschränkt die französische Regierung den Verkauf und Zugang, wie aus einer Notifikation an die EU-Kommission hervorgeht, die hier (allerdings nur auf Französisch) einsehbar ist. Demnach ist der Verkauf von Nikotinpflastern und -kaugummis ab sofort vollständig im Online-Handel verboten. Auch stationäre Apotheken dürfen nur noch einen persönlichen Monatsbedarf verkaufen. Offenbar, so berichten französische Medien übereinstimmend, waren die Verkaufszahlen zuvor sprunghaft angestiegen. Nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten sind nicht Teil der neuen Regelung.
Hintergrund der Verkaufsbegrenzung ist eine Studie, über die eGarage berichtet hatte. Demnach gehen französische Forscher ihrer starken Vermutung nach, dass Nikotin im Körper effektiv die Ausbreitung des SARS-Covid-2-Virus eindämmt und sowohl präventiv als auch zur Behandlung wirksam ist, indem Rezeptoren, über die sich der Erreger ausbreitet, blockiert werden. Dies widerspricht den bisherigen weit verbreiteten Vermutungen über den Verlauf der Coronakrankheit Covid-19. Die Studie ist zudem lediglich ein Pre-Print, also noch nicht von anderen, unabhängigen Wissenschaftlern geprüft worden. Allerdings greifen die Autoren die Vermutung nicht aus der Luft: Sie haben festgestellt, dass Raucher offenbar trotz häufiger Vorschädigungen der Lunge seltener an Covid-19 erkranken, wie aus immer mehr weltweit erfassten Datensätzen hervorgeht.