Fingerfertigkeit

Jeder kennt den Werbeslogan der ziemlich scharfen Pfefferminzpastillen: sind sie zu stark, bist du zu schwach. Okay, das trifft manchmal auf meinen Hals zu, aber dass das auch für Hände und deren Kraft gelten kann, kannte ich nur vom Drehverschluss von Sprudelflaschen oder von festsitzenden Korken bei Sektflaschen – schwache Frau.

Aber da gibt es ja den Nussknacker, der locker beim Öffnen hilft: ein Zischen oder Ploppen – und schon ist die Flasche offen. Aber was tun bei den Liquidfläschchen? Manche Plastikteilchen sind relativ dünnwandig und lassen sich problemlos zusammendrücken und das Liquid in der gewünschten Quantität in die E-Zigarette befördern. Aber leider leider nicht alle. Einige Hersteller haben die Plastehülle so kompakt, um nicht zu sagen dick gemacht, dass ein Zusammendrücken einfach nicht funktioniert. Ein Verkäufer in einem E-Zigarettenladen darauf angesprochen, kannte zwar das Problem und gab mir den Rat, die dünnwandigeren Stellen bei den Liquidfläschchen zu suchen.

Ah ja, der „Liquidwandtastspürhund“ für Dampfer wurde geboren. Aber das kann doch nicht die Lösung sein.

Zuhause versuchte ich, die entsprechenden Stellen beim Umfüllen des gekauften Liquids zu finden, macht wenig Spaß, verärgert eher. Also, griff ich zu meinem beliebten Mehrzweck-Nussknacker. Das war eine Riesensauerei: erst fiel die E-Zigaretten um und alle bereits eingefüllten Dampfleckerien flossen raus, weil ich ja mit beiden Händen mein Hilfsmittel bediente, dann ergoss sich aus den „dicken“ Flasche so viel, dass die zweite Überschwemmung wie die Niagarafälle den Tisch flutete. Saublöd. Der Erfolg war: ein kaputtes Fläschchen, das meinen Umfüllaktivitäten mittels verstärkter Hebelwirkung nicht standhielt, ein Bodensee auf dem Tisch und eine fluchende und frustrierte Dampferin.

Weder hilfreich noch konsumentenfreundlich sondern nur extrem ärgerlich. Dafür habe ich einen neuen Werbeclaim kreiert: sind sie zu hart, bist du zu weich. Das geht doch in Forschung und Entwicklung sicher auch besser.