Das Europaparlament hält in seinem Anti-Krebs-Plan das Verbot von vielen Aromen in E-Zigaretten-Liquids offen.
Dies geht aus den heute veröffentlichten Änderungen am sogenannten “Beating Cancer Plan”, kurz BECA-Report, hervor, über die die europäischen Abgeordneten im entsprechenden Ausschuss final abstimmten. Darin heißt es zwar auf der einen Seite, dass das EU-Parlament anerkenne, dass E-Zigaretten einigen Rauchern allmählich den Rauchstopp ermöglichen würden.
Auf der anderen Seite sollten E-Zigaretten nicht attraktiv für Minderjährige sein. Die Europäische Kommission, die “Regierung” der EU, wird deshalb aufgefordert, im Rahmen der neuen Tabakproduktrichtlinie (TPD 3) zu evaluieren, welche Aromen in E-Zigaretten für Jugendliche besonders attraktiv seien. Für diese solle dann ein “Verbot” ausgesprochen werden. Für Heat-not-Burn-Tabakprodukte und andere neue Tabakprodukte solle gleich für alle Aromen ein Verbot gelten.
Die Kommission müsse zudem die Gesundheitsrisiken von unter anderem E-Zigaretten untersuchen und diese mit anderen Tabakprodukten vergleichen. Eine Liste der Inhaltsstoffe solle auf EU-Ebene erstellt werden. BECA hat keine direkten Konsequenzen, aber ist ein guter Indikator für die Richtung, die Europa bei der Regulierung auch von E-Zigaretten einschlagen könnte.
Der europäische Dampfer-Verband IEVA teilte nach der Entscheidung mit, der Report stelle notwendigerweise einen Kompromiss dar. Die Aromenvielfalt allerdings sei einer der wichtigsten Gründe, warum Raucher auf E-Zigaretten umstiegen und Dampfer dabeiblieben. Aromenverbote würden einen der Hauptvorteile der E-Zigarette beenden, den besseren Geschmack.
Der BECA-Report wurde mit 29 Ja- und 1 Nein-Stimme sowie 4 Enthaltungen angenommen. Anfang 2022 soll er vom gesamten Parlament angenommen werden, das ist aber aller Voraussicht nach nur noch eine Formsache, weil die wichtigen Fraktionen alle bereits im BECA-Ausschuss vertreten sind und die Abstimmung dort alles andere als knapp war.