Die USA bleiben Trendsetter beim Dampfen, es sind beeindruckende Zahlen, die kürzlich auf einer Konferenz der Society for Research on Nicotine and Tobacco (SRNT) vorgestellt wurden: 15 bis 20 Millionen US-Bürger benützen E-Zigaretten, “vapen” also, wie es auf Englisch heißt. Die Zahlen basieren auf zwei wissenschaftlich soliden Umfragen, die von der Branche regelmäßig erhoben werden und die sich in diesem Konferenz-Protokoll finden. Beide liefern Ergebnisse, die nur leicht voneinander abweichen. Nach der ersten gaben 6,1 Prozent aller Befragten erwachsenen US-Amerikaner an, dass sie derzeit aktiv dampfen, in der anderen waren es 8,7 Prozent. Hochgerechnet auf die US-Bevölkerung ergibt das 14,8 bis 21,1 Millionen “Vaper”.
Die E-Zigarette ist in den USA also in der Mitte der Bevölkerung angekommen, die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Dampfer im Freundeskreis hat, ist hoch, Für Deutschland gibt es keine genauen Zahlen, oftmals wird aber angenommen, dass es etwa zwei Millionen Dampfer gibt. Das wären prozentual etwa halb so viele wie in den USA.
Interessant ist bei den Erhebungen auch, dass viele Ex-Raucher komplett auf die E-Zigarette umsteigen. Der Weg andersherum, dass also eine Person zuerst mit dem Dampfen anfängt und dann zur herkömmlichen Zigarette greift, ist dagegen sehr selten. Laut den Umfragen, die beide in den Jahren 2013 und 2014 erhoben wurden, berichteten 89 beziehungsweise 91 Prozent der Dampfer, dass sie zuvor schon einmal regelmäßig zur Zigarette gegriffen hatten. 23,7 Prozent (24,5 Prozent in der anderen Befragung) der E-Zigaretten-Nutzer berichteten, dass sie das Rauchen komplett aufgegeben haben. Immerhin ein Viertel der Dampfer ist also vollständig vom Glimmstängel losgekommen – was die These stark stützt, dass E-Zigaretten dabei helfen können, das wesentlich schädlichere Rauchen aufzugeben.
Der umgekehrte Fall – dass also zuerst mit dem Dampfen begonnen wird und dann die normale Zigarette folgt – ist dagegen sehr selten. Nur 1,3 bzw. 1,7 Prozent der Befragten Dampfer und Raucher gaben an, dass sie erst nach dem Dampfen mit dem normalen Rauchen angefangen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Raucher sein Laster aufgibt und zum Dampfer wird liegt also rund 15 mal höher als andersherum. Allerdings muss dabei einschränkend hinzugefügt werden, dass die E-Zigarette immer noch ein recht neues Produkt ist. Ob die Zahlen auch dauerhaft so niedrig bleiben, ist noch offen. Bislang ist der Vorwurf, dass die E-Zigarette eine Art Einstiegsdroge fürs althergebrachte Rauchen ist, jedenfalls nicht zu belegen.