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eGarage Insight: Führender britischer Wissenschaftler, Politiker und Branche im Gespräch
Große Diskussion in Berlin: Am Montag kamen auf Einladung von eGarage Wissenschaft, Politik und Branche zusammen, um über die Zukunft der E-Zigarette zu diskutieren. Dampfen ist weniger schädlich als Tabakzigaretten – das war Konsens bei eGarage Insight, der zweiten Auflage nach dem erfolgreichen Start. Professor Peter Hajek, einer der bekanntesten Forscher im Bereich E-Zigarette aus Großbritannien, präsentierte seine neuesten Forschungsergebnisse. In der Diskussion wurde von Bundestagsabgeordneten und einem Vertreter des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) kontrovers diskutiert, welche Maßnahmen die Politik ergreifen sollte.
Hajek, Professor für Klinische Psychologie der Londoner Queen Mary University, sprach bei seiner Präsentation von „guten Nachrichten“ aus Großbritannien. Laut den jüngsten Erhebungen gebe es dort 2,9 Millionen Dampfer, von denen 1,5 Millionen sogar ausschließlich E-Zigaretten nutzten. Die E-Zigarette werde also zunehmend als Möglichkeit genutzt, mit dem Rauchen ganz aufzuhören. Wie bekannt schätzen Hajek und die staatlichen britischen Gesundheitsorganisationen die gesundheitlichen Gefahren des Dampfens im Vergleich zum Rauchen mindestens 95 Prozent geringer ein.
Hajek gab zudem einen Einblick, wie stark die Auswirkungen von Regulierung sind. Snus, der skandinavische Kautabak, sei ebenfalls eine alternative für abhängige Raucher. Schweden und Norwegen, die beiden Länder, in denen Snus erlaubt ist, hätten einen besonders drastischen Rückgang der Raucherquoten verzeichnet, in Schweden auf zuletzt fünf Prozent. „Snus hat das Rauchen quasi ausgerottet“, sagte Hajek. Die E-Zigarette könne einen ähnlichen Beitrag leisten, wenn sie nicht zu strengen Gesetzen unterliege.
In der anschließenden Diskussion mit drei Bundestagsabgeordneten und Dustin Dahlmann, dem Vorsitzenden des BfTG, gab es Zustimmung, aber auch kritische Stimmen der Politik. „Nach allem, was Sie berichtet haben, nach allem, was ich vorher gelesen habe, ist es so, dass Elektro-Zigaretten auch Schaden anrichten, aber deutlich weniger als klassische Zigaretten. Und da gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, gegen die vorzugehen“, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Wieland Schinnenburg, der die Partei im Gesundheitsausschuss vertritt. Er sprach sich allerdings dafür aus, E-Zigaretten möglicherweise stärker zu besteuern. „Genussmittel“ könnten höher belastet werden als andere Konsumgüter.
Niema Movassat, der drogenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, sagte, die E-Zigarette werde hauptsächlich zur Entwöhnung, nicht zum Einstieg genutzt. „Diese Gefahr ist nicht so groß.“ Auch wenn Harm Reduction, also Schadensreduzierung durch E-Zigaretten, positiv sei, das Ziel müsse aber weiter lauten: „Weg vom Nikotin.“ Er plädierte zudem für ein komplettes Werbeverbot sowohl für Tabak als auch für E-Zigaretten.
Alexander Krauß, Mitglied im Gesundheitsausschuss für die CDU, sprach bei der Regulierung der E-Zigarette von einer „Gratwanderung“. Auf der einen Seite gelte: „Wenn jemand nicht raucht, dann ist das gut“. Auf der anderen Seite bestehe die Gefahr, dass Nichtraucher und insbesondere Jugendliche die E-Zigarette als Einstieg nutzen könnten. Krauß sagte: „Wenn mich ein Raucher fragen würden: ‚Ist die E-Zigarette gut?‘, dann würde ich ihm sagen: ‚Bitte, nimm diese E-Zigarette.‘ Wenn mich ein Jugendlicher fragen würde, der ist 16 Jahre alt, dann würde ich ihm sagen: ‚Lass bitte die Finger von der E- Zigarette, weil sie eben auch nicht gerade gesundheitsfördernd ist. Sondern auch in einer gewissen Weise Deine Gesundheit beeinträchtigt.‘“
Hajek betonte allerdings, dass es darauf bislang kaum Hinweise gebe, dass eine nennenswerte Zahl an Jugendlichen mit dem regelmäßigen Dampfen anfingen. Zwar würden dampfende Jugendliche auch häufiger Tabakzigaretten ausprobieren, ein ursächlicher Zusammenhang sei allerdings nicht nachgewiesen.
Dustin Dahlmann vom BfTG wurde unter anderem zu den Erfahrungen der Händler mit ihren Kunden befragt. Er betonte, dass die E-Zigarette „beratungsintensiv“ sei, der Fachhandel sei die erste Anlaufstelle gerade für Raucher, die auf die E-Zigarette umsteigen wollten. Jedoch sei die Skepsis gerade in der deutschen Politik besonders ausgeprägt. „Wir liegen in Deutschland weit hinter Ländern wie Großbritannien zurück“, mahnte Dahlmann an. Unter Verweis auf die dortigen Forschungsergebnisse und Erfahrungen forderte er eine Regulierung mit Augenmaß, um noch bessere Ergebnisse bei der Senkung der Raucherquote in Deutschland zu erzielen.
In den kommenden Tagen werden wir weitere Auszüge aus den Forschungsergebnissen und der Präsentation von Peter Hajek auf eGarage veröffentlichen. Eine vollständige Veröffentlichung der Präsentation im Netz ist leider aus Urheberrechtsgründen nicht möglich.
Ein weiterer Hinweis: Diese Veranstaltung von eGarage wurde vom BfTG unterstützt.
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Hajek, Professor für Klinische Psychologie der Londoner Queen Mary University, sprach bei seiner Präsentation von „guten Nachrichten“ aus Großbritannien. Laut den jüngsten Erhebungen gebe es dort 2,9 Millionen Dampfer, von denen 1,5 Millionen sogar ausschließlich E-Zigaretten nutzten. Die E-Zigarette werde also zunehmend als Möglichkeit genutzt, mit dem Rauchen ganz aufzuhören. Wie bekannt schätzen Hajek und die staatlichen britischen Gesundheitsorganisationen die gesundheitlichen Gefahren des Dampfens im Vergleich zum Rauchen mindestens 95 Prozent geringer ein.
Hajek gab zudem einen Einblick, wie stark die Auswirkungen von Regulierung sind. Snus, der skandinavische Kautabak, sei ebenfalls eine alternative für abhängige Raucher. Schweden und Norwegen, die beiden Länder, in denen Snus erlaubt ist, hätten einen besonders drastischen Rückgang der Raucherquoten verzeichnet, in Schweden auf zuletzt fünf Prozent. „Snus hat das Rauchen quasi ausgerottet“, sagte Hajek. Die E-Zigarette könne einen ähnlichen Beitrag leisten, wenn sie nicht zu strengen Gesetzen unterliege.
In der anschließenden Diskussion mit drei Bundestagsabgeordneten und Dustin Dahlmann, dem Vorsitzenden des BfTG, gab es Zustimmung, aber auch kritische Stimmen der Politik. „Nach allem, was Sie berichtet haben, nach allem, was ich vorher gelesen habe, ist es so, dass Elektro-Zigaretten auch Schaden anrichten, aber deutlich weniger als klassische Zigaretten. Und da gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, gegen die vorzugehen“, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Wieland Schinnenburg, der die Partei im Gesundheitsausschuss vertritt. Er sprach sich allerdings dafür aus, E-Zigaretten möglicherweise stärker zu besteuern. „Genussmittel“ könnten höher belastet werden als andere Konsumgüter.
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Alexander Krauß, Mitglied im Gesundheitsausschuss für die CDU, sprach bei der Regulierung der E-Zigarette von einer „Gratwanderung“. Auf der einen Seite gelte: „Wenn jemand nicht raucht, dann ist das gut“. Auf der anderen Seite bestehe die Gefahr, dass Nichtraucher und insbesondere Jugendliche die E-Zigarette als Einstieg nutzen könnten. Krauß sagte: „Wenn mich ein Raucher fragen würden: ‚Ist die E-Zigarette gut?‘, dann würde ich ihm sagen: ‚Bitte, nimm diese E-Zigarette.‘ Wenn mich ein Jugendlicher fragen würde, der ist 16 Jahre alt, dann würde ich ihm sagen: ‚Lass bitte die Finger von der E- Zigarette, weil sie eben auch nicht gerade gesundheitsfördernd ist. Sondern auch in einer gewissen Weise Deine Gesundheit beeinträchtigt.‘“
Hajek betonte allerdings, dass es darauf bislang kaum Hinweise gebe, dass eine nennenswerte Zahl an Jugendlichen mit dem regelmäßigen Dampfen anfingen. Zwar würden dampfende Jugendliche auch häufiger Tabakzigaretten ausprobieren, ein ursächlicher Zusammenhang sei allerdings nicht nachgewiesen.
Dustin Dahlmann vom BfTG wurde unter anderem zu den Erfahrungen der Händler mit ihren Kunden befragt. Er betonte, dass die E-Zigarette „beratungsintensiv“ sei, der Fachhandel sei die erste Anlaufstelle gerade für Raucher, die auf die E-Zigarette umsteigen wollten. Jedoch sei die Skepsis gerade in der deutschen Politik besonders ausgeprägt. „Wir liegen in Deutschland weit hinter Ländern wie Großbritannien zurück“, mahnte Dahlmann an. Unter Verweis auf die dortigen Forschungsergebnisse und Erfahrungen forderte er eine Regulierung mit Augenmaß, um noch bessere Ergebnisse bei der Senkung der Raucherquote in Deutschland zu erzielen.
In den kommenden Tagen werden wir weitere Auszüge aus den Forschungsergebnissen und der Präsentation von Peter Hajek auf eGarage veröffentlichen. Eine vollständige Veröffentlichung der Präsentation im Netz ist leider aus Urheberrechtsgründen nicht möglich.
Ein weiterer Hinweis: Diese Veranstaltung von eGarage wurde vom BfTG unterstützt.
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