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Drogenbericht gibt Contra zur Gateway-Hypothese

16. July 2018By JJS

Der Alternative Drogen- und Suchtbericht, über dessen Einschätzung zur E-Zigaretten-Werbung wir jüngst schrieben, enthält noch einen zweiten Beitrag zur E-Zigarette. Darin geht es um die Frage, was nun wirklich dran ist an der sogenannte Gateway-Hypothese. Mit anderen Worten: Macht das Dampfen aus Jugendlichen Nachwuchs-Raucher?




Wäre das der Fall, handelte es sich um ein tatsächlich gewaltiges Problem für die E-Zigarette, das viele positive Aspekte, unter anderem die Hilfe bei der Entwöhnung für langjährige Raucher, wieder zunichte machen könnte im Sinne einer Politik, die die öffentliche Gesundheit verbessern möchte.

Um es kurz zu machen: Der Autor, der Publizist Dietmar Jazbinsek, ist nicht der Meinung, dass sich ein nennenswerter Gateway-Effekt nachweisen lässt, wie er ab Seite 96 des Berichts ausführlich darlegt. Und zwar anhand der beispielhaften Analyse einer Studie, die im April dieses Jahres einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Kohortenstudie mit mehreren Tausend Schülern aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein zufolge verdoppele sich das Risiko des „Einstiegs in den Konsum konventioneller Zigaretten“, wenn Nieraucher zuvor E-Zigaretten ausprobiert haben.

Dieses Ergebnis überzeichne aber die Realität bei weitem, warnt der Autor und breitet eine lange Liste an Kritikpunkten aus. Zunächst zeigt er, dass letztlich die Zahl der betroffenen Jugendlichen gering sei. “Der von den Autoren behauptete Einstiegseffekt betrifft nicht einmal ein Prozent der Jugendlichen in Deutschland”, heißt es in dem Bericht. Zweitens: Der Einstiegseffekt sei um ein Vielfaches zu
hoch gegriffen, weil nur eine Minderheit der Jugendlichen nikotinhaltige E-Zigaretten-Liquids konsumiere. Drittens nutze nur ein kleiner Teil der betroffenen E-Zigaretten regelmäßig, das heißt einmal in der Woche oder häufiger. Zudem würden Jugendliche ignoriert, die zwar zwischenzeitlich geraucht haben, aber mit der E-Zigarette den Ausstieg versuchten. Fünftens würden nicht alle Jugendlichen, die jemals an einer Zigarette gezogen haben, auch tatsächlich anfangen zu rauchen.  Schließlich gebe es wohl auch Jugendliche, die gar nicht erst anfingen zu rauchen, weil sie die E-Zigarette bevorzugen, es aber sonst getan hätten.

Der Beitrag geht noch eine Reihe weiterer Kritikpunkte durch und ist sehr lesenswert. Denn die Fragezeichen, die Jazbinsek setzt, lassen sich auf eine Reihe weiterer Untersuchungen zu dem Thema übertragen. Der Leser erhält somit einen guten Einblick, wie Komplex die Frage, ob das Dampfen wirklich einen Einstieg zur Zigarette ermöglicht, wirklich ist.

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16. July 2018By JJS

Der Alternative Drogen- und Suchtbericht, über dessen Einschätzung zur E-Zigaretten-Werbung wir jüngst schrieben, enthält noch einen zweiten Beitrag zur E-Zigarette. Darin geht es um die Frage, was nun wirklich dran ist an der sogenannte Gateway-Hypothese. Mit anderen Worten: Macht das Dampfen aus Jugendlichen Nachwuchs-Raucher?




Wäre das der Fall, handelte es sich um ein tatsächlich gewaltiges Problem für die E-Zigarette, das viele positive Aspekte, unter anderem die Hilfe bei der Entwöhnung für langjährige Raucher, wieder zunichte machen könnte im Sinne einer Politik, die die öffentliche Gesundheit verbessern möchte.

Um es kurz zu machen: Der Autor, der Publizist Dietmar Jazbinsek, ist nicht der Meinung, dass sich ein nennenswerter Gateway-Effekt nachweisen lässt, wie er ab Seite 96 des Berichts ausführlich darlegt. Und zwar anhand der beispielhaften Analyse einer Studie, die im April dieses Jahres einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Kohortenstudie mit mehreren Tausend Schülern aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein zufolge verdoppele sich das Risiko des „Einstiegs in den Konsum konventioneller Zigaretten“, wenn Nieraucher zuvor E-Zigaretten ausprobiert haben.

Dieses Ergebnis überzeichne aber die Realität bei weitem, warnt der Autor und breitet eine lange Liste an Kritikpunkten aus. Zunächst zeigt er, dass letztlich die Zahl der betroffenen Jugendlichen gering sei. “Der von den Autoren behauptete Einstiegseffekt betrifft nicht einmal ein Prozent der Jugendlichen in Deutschland”, heißt es in dem Bericht. Zweitens: Der Einstiegseffekt sei um ein Vielfaches zu
hoch gegriffen, weil nur eine Minderheit der Jugendlichen nikotinhaltige E-Zigaretten-Liquids konsumiere. Drittens nutze nur ein kleiner Teil der betroffenen E-Zigaretten regelmäßig, das heißt einmal in der Woche oder häufiger. Zudem würden Jugendliche ignoriert, die zwar zwischenzeitlich geraucht haben, aber mit der E-Zigarette den Ausstieg versuchten. Fünftens würden nicht alle Jugendlichen, die jemals an einer Zigarette gezogen haben, auch tatsächlich anfangen zu rauchen.  Schließlich gebe es wohl auch Jugendliche, die gar nicht erst anfingen zu rauchen, weil sie die E-Zigarette bevorzugen, es aber sonst getan hätten.

Der Beitrag geht noch eine Reihe weiterer Kritikpunkte durch und ist sehr lesenswert. Denn die Fragezeichen, die Jazbinsek setzt, lassen sich auf eine Reihe weiterer Untersuchungen zu dem Thema übertragen. Der Leser erhält somit einen guten Einblick, wie Komplex die Frage, ob das Dampfen wirklich einen Einstieg zur Zigarette ermöglicht, wirklich ist.

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