Do it in the air

Kaum zu glauben, was mir ein Freund berichtet. Er flog vor drei Wochen mit Brussels Airlines von Brüssel nach Uganda, um dort die verschiedenen Nationalparks zu besuchen.

Im Flieger saß neben ihm ein holländischer Passagier, der nach dem Start seine E-Zigarette zückte und friedlich und genüsslich sich eine dampfte; keine herbeieilende Stewardess, die unter Androhung von Handschellen ihm das Dampfen verbieten wollte, und keine maulenden Mitreisenden, die auf die Schäden des Passivrauchens hinwiesen und nach dem Piloten riefen. Alles blieb friedlich. Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein; das gilt wohl vor allem für Dampfer bei Brussels Airlines, deren policy sich wohl schon an den neuen und stetig ansteigenden Trendsettern unter ihren Fluggästen orientiert.

In Entebbe angekommen, staunte mein reiselustiger Freund nicht schlecht, als die holländischen Reisebegleiter an der Tankstelle ganz gemütlich, entspannt und ohne Harm an ihrer E-Zigaretten nuckelten – und wieder regte sich kein Widerspruch, eher ungläubiges Staunen der tankenden Autofahrer ob dieser für Uganda wohl neuen Mode.

Die Krönung seiner Schilderung aber war das Dampfen im Gorilla-Camp: links der Guide, rechts eine Gorilla-Familie und mittendrin ein von diesem Naturschauspiel hingerissen und dampfender europäischer Tourist. Ob es wohl ein Foto von dem verwirrten und irritierten Blick des Gorilla-Männchens mit Silberrücken gibt, angesichts dieser wölkchenumflorten Weißen mit blinkenden und dampfenden Teilchen im Mund – wie Columbus beim ersten Treffen auf rauchende amerikanische Ureinwohner.

Kein Jägerlatein oder keine Anglergeschichte, das ist der wahre Bericht über den Siegeszug der E-Zigarette über den Wolken und im afrikanischen Busch.