Für passionierte Dampfer ist die Situation so ärgerlich, dass man keine großen Worte darüber verlieren muss: Akku leer, Ausflug gelaufen. Dann muss schleunigst die nächste Steckdose her. Nur: Die Nächte werden jetzt länger, man ist bis spätabends draußen – oder bald sogar schon im Urlaub. Da braucht es einen leistungsfähigen Akku, mit dem man mindestens über den Tag kommt oder sogar noch länger durchhält. Wir von eGarage sind zwar keine Technik-Cracks, sondern kümmern uns eher die Politik, Forschung und die Diskussion um die E-Zigarette und das Dampfen. Trotzdem haben wir ein paar Modelle herausgesucht (unabhängig, wie von eGarage gewohnt, von Herstellerinteressen), die sich zum Dauerdampfen definitiv gut eignen und die in Deutschland erhältlich sind. Auf dass keinem Dampfer diesen Sommer der Saft ausgeht.
Der Eleaf iStick 50W MOD kommt mit einer gewaltigen Kapazität von 4400 Milliampere-Stunden (mAh) daher. Das reicht für stundenlanges Dauernuckeln, einem normalen Dampfer sollte eine derartige Akkukapazität mindestens zwei Tage lang reichen. Mit 83 x 45 x 23 Millimetern sind die Abmessungen der Box trotzdem noch einigermaßen handlich. Mit 5 bis 50 Watt Leistung und einem Verdampferwiderstand von 0,2 bis 5 Ohm ist der Eleaf iStick sowohl für normale Atomizer (das “Kopfstück” der E-Zigarette) als auch Sub-Ohm-Dampfer geeignet. Kurz zur Erklärung: Eine niedrige Ohmzahl (Sub-Ohm bedeutet unter 1) bedeutet einen geringen Widerstand im Verdampferkopf und damit eine hohe Leistung. Einfach und ohne technisches Wissen zu erkennen: Sub-Ohm-Dampfer sind die, die in einer riesigen Wolke verschwinden. Ein Wermutstropfen: Recht viele Amazon-Käufer berichten, dass der iStick 50W defekt gewesen sei. Und mit knapp 70 Euro ist das Gerät auch nicht gerade billig.
Sportlich im Muscle-Car-Retro-Design kommt der Joyetech eVic-VT 60W daher. Die Akku-Kapazität von 5000 mAh toppt den iStick sogar noch. Eine Besonderheit an der Box ist, dass sich nicht nur Watt-/Volt-Zahl regulieren lassen, sondern auch die Temperatur des Wickeldrahts, sofern ein Nickel- oder Titan-Coil verwendet wird. Fachchinesisch? Egal: Herkömmliche Verdampferköpfe passen auf das Gerät, und die Stärke des Stroms lässt sich genau regeln. Mehr braucht man als Dampfer, der einen vergleichsweise gigantischen Stromspeicher in der Tasche habe möchte, eigentlich auch nicht zu wissen. Erhältlich ist das Gerät online zum Beispiel hier, als Komplett-Set für knapp 80 Euro. Mit 85,6 x 47 x 25,5 Millimetern ist die Box allerdings auch etwas größer.
Wer es konventioneller und günstiger möchte, aber dennoch einen Sommer-Upgrade-Akku braucht: Für gerade einmal 15 Euro gibt es den zylindrischen DIPSE eGo-t Akku zu kaufen. Das Design ist, sagen wir mal, schlicht, aber mit 2200 mAh toppt man die meisten Einsteigergeräte schon bei weitem. Einen längeren Tag sollte der Akku im Normalbetrieb auf jeden Fall durchhalten. Die Kundenrezensionen sind soweit sogar sehr gut.
Die drei genannten Geräte sind Komplettpakete in dem Sinn, dass der Akku im sogenannten Akkuträger schon verbaut ist. Auf die Gefahr, dass wir alle nicht besonders Technikinteressierten jetzt verschrecken: Das wahre Akku-Eldorado für Dampfer öffnet sich erst dann, wenn man Akku-Träger kauft und dann die Batterie selbst dazubesorgt. Dann kommt man bei den großen Geräten auf fast schon absurde Akkukapazitäten, mit denen bei mäßigen Dampfern sogar der eine oder andere Urlaub komplett bestritten werden könnte.
Als am meisten verwendeter Standard für Dampfen haben sich Lithium-Ionen-Akkus der Baugröße 18650 durchgesetzt. Viele Akku-Träger, also quasi die Gehäuse und die Bedienelemente (obendrauf wird dann noch der Atomizer geschraubt) können sogar zwei 18650er-Akkus aufnehmen, zum Beispiel dieser hier. Die Akkus selbst sind dann erstaunlich günstig und leistungsfähig. Ein Akku mit 3400 mAh kostet etwas mehr als 11 Euro. Update: Ein Leser macht uns darauf aufmerksam, dass zwei von dieser Empfehlung im Akkuträger nicht ganz ungefährlich sind. Also: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Wie gesagt, damit dürften viele durch einen kompletten Urlaub kommen, wenn sie mit einem normalen Verdampfer unterwegs sind. Allerdings: Die meisten, die sich eine sogenannte Mod-Box besorgen, also ein sehr genau selbst einstellbares Gerät mit wechselbarem Akku, sind Sub-Ohm-Dampfer, die deutlich schneller Energie aus dem Akku ziehen als normale Dampfer. Und noch ein Hinweis: Als Anfänger kann man einiges falsch machen bei der Kombination von Atomizer, Akku-Träger und Akku. Deshalb besser für den ersten Kauf ins Offline-Fachgeschäft!