Die Binsenweisheit „Geld regiert die Welt“ ist vielleicht etwas zu „billig“ – aber möge der geneigte Dampfer und Leser selbst urteilen.
Einmal im Jahr bekommt das Bundesgesundheitsministerium die Ausgaben in Euro und Cent der Tabakbranche zum Thema Werbung übermittelt. Weil es hier um Konkurrenzverhalten geht, bedarf es eines komplizierten und von einem Notar testierten Verfahren, die „Notarielle Tatsachenbescheinigung“ einer Hamburger Sozietät liegt eGarage vor. Mit Datum 31. Januar 2022 wurde es für das Jahr 2020 nach Berlin übermittelt.
24 Fragebögen gingen an die Marktteilnehmer aus den Verbänden der Zigarettenbranche/DZV, der Rauchtabakindustrie, der Zigarrenbranche sowie der Cigar Coalition Europe – und an Philip Morris in Gräfelfing, die ja in keinem Verband mehr Mitglied sind.
Unterteilt wurden die Investitionen in die Bereiche Werbung, Promotion und Sponsorship. Für die Werbung im Bereich Printmedien € 240.828, 17 ausgegeben, bei der Außenwerbung (also Plakate und Werbung an Bushaltestellen) belief sich die Summe auf stolze € 71 Millionen 835 Tausend 272 Hundert und 17 Cent, im Kino zeigte man Werbung in Höhe von € 487.784,43 und im Internet bescheidene € 1.115,00. Wer addiert kommt auf € 72.564.999,77.
Und wer denkt, das ist aber heftig, soll die Ergebnisse für Promotion anschauen: € 146.135.610,63.
Bescheidener sind die Zahlen bei Sponsorship mit elf Millionen vierhundertzweiundachtzigtausend und einhundertsechzehn Euro und 58 Cent.
Das sind im Jahr 2020 satte 230 Millionen – im Jahr davor beliefen sich die Werbeausgaben auf rund 209 Millionen Euro.
Den absoluten Allzeit-Spitzenreiter in den Werbeausgaben mit insgesamt über 247 Millionen Euro ist das Jahr 2017 – das Jahr der Bundestagswahl.
Gespannt darf man schon die Zahlen für 2021 erwarten: Auch das ein Wahljahr mit drohenden Werbeverboten ab 2022.