Das schönste Sonntagsglück

Es gibt ein geliebtes Ritual, auf das ich nicht verzichten möchte und auf das ich mich die ganze Woche über freue: mein Sonntagmorgen.

Der gehört nur mir, meiner Zeitung oder meinem neuesten Krimi, einem riesigen Pott Kaffee, der immer wieder heiß und süß nachgefällt wird – und das endlose Lümmeln in meinem Bett, umgeben von vielen verstreuten Zeitungen, einzelnen rausgerissenen Seiten und dem braunen Muntermacher, der schon fast die Brille auf der Nase ersetzt, die aber das Lesen schon extrem erleichtert. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in den letzten Jahren die Verlage die Schrifttypen ganz bestimmt immer kleiner gemacht haben. Mein Sonntagvergnügen darf nur ganz selten vom Telefon unterbrochen oder gestört werden.

Eigentlich fehlte bislang zu meinem perfekten Glück nur eine Zigarette so nach der Lektüre der zweiten Sonntagszeitung; das beschauliche Nachsehen der kleinen Wölkchen, die sich irgendwo langsam auflösen und das Nachhängen oder Nachdenken über das Gelesene. Aber nein, noch eine eiserne Regel: im Schlafzimmer wird nicht geraucht, unter keinen Umständen. Aber jetzt mit meiner E-Zigarette ist alles anders.

Sie darf auch dort genossen werden und ihre kleinen duftenden Dampfschwaden verteilen, die sich so schnell verlieren, auflösen und keinen Zigarettengestank hinterlassen, der selbst durch heftiges Lüften im Zimmer hängen bleibt. Die E-Zigarette hat Einzug ins Schlafzimmer gehalten – und mir meinen Start in den Sonntag versüßt.

Heute mit Vanille, das passt so wunderbar zum Milchkaffee. Und das Studium der Neuigkeiten, Schauergeschichten und Kommentare aus aller Welt wird auch viel angenehmer. Doch nicht alles nur Schall und Rauch. Der nächste Sonntag kommt bestimmt bald. Ich freu mich schon auf die Erweiterung meines dolce vita.