Vor einigen Jahren kannte kaum jemand E-Zigaretten. Logisch also, einen Begriff zu wählen, der schnell klar macht, worum es geht: Die “E-Zigarette” war zuvorderst eben eine Alternative zur herkömmlichen Zigarette.
Genau das ist auch heute noch ihre Hauptfunktion: Die mit Abstand meisten Dampfen sind Ex-Raucher oder nutzen die E-Zigarette zwischendurch. Inzwischen setzt sich allerdings immer stärker der Begriff “Dampfen” sowie “Dampfer” oder sogar die “Dampfe” (kurz für E-Zigarette) durch. Diesen Eindruck hat man schon länger, wenn man mit Dampfern spricht. Nun belegen auch die Statistiken der Suchmaschine Google, dass gerade eine Wachablösung stattfindet. Der Suchbegriff E-Zigarette ist schon (fast) vom Suchbegriff “Dampfen” überholt worden, wie die untenstehende Grafik zeigt.
Aus unserer Sicht ist das eine zwangsläufige und logische Entwicklung. Denn der Begriff E-Zigarette hat einen großen Nachteil: Er bleibt sehr stark mit der Tabak-Zigarette asoziiert. Da es sich beim “Dampfen” aber um einen völlig anderen Vorgang handelt, der zudem mit deutlich weniger Gesundheitsrisiken verbunden ist, passt es viel besser ein Wort zu verwenden, das nicht so stark mit dem sehr negativen Rauchen in Verbindung gesetzt wird. Viele Dampfer sind stolz darauf, nicht mehr zu Rauchen. Sie nehmen die E-Zigarette als eine völlig neue Art, Nikotin zu konsumieren, wahr. Und wollen nicht, dass ihr neues, weniger schlimmes Laster sich nur durch ein vorangestelltes “E-” vom Tabakqualm unterscheidet.
Die E-Zigarette emanzipiert sich also von der Zigarette und wird zu einer auch sprachlich eigenständigen Produktgattung. In den USA ist übrigens die gleiche Entwicklung zu beobachten. Dort wird das Wort “e-cigarette” zumindest von den Konsumenten kaum noch verwendet. Stattdessen hat sich “to vape”, “vaping” und “vapour” durchgesetzt – analog zum deutschen “Dampfen”.