Ein Gesetz tritt in Kraft, ein Ministeriumsmitarbeiter will besonders gründlich sein und ein Fleißkärtchen bekommen, ein Brief wird geschrieben, der wird zurückgenommen – und alles auf Anfang: Willkommen auf Österreichs Bühnen.
Eine Geschichte wie in Absurdistan, aber halt in Österreich.
Dort gilt nämlich wie in Deutschland das neue Tabakgesetz – und ein voreiliger Mitarbeiter des Wiener Gesundheitsministeriums verfasste sogleich an Schreiben an alle Bühnen in der Alpenrepublik mit dem Credo: Das Rauchen und Dampfen auf österreichischen Bretter, die die Welt bedeuten, ist verboten und strafbewährt mit bis zu 7.000 €. Autsch.
Jetzt wird die Geschichte, die die Kollegen von der „Tiroler Tageszeitung“ recherchiert haben Der letzte Vorhang für die Zigarette, noch abstruser: Denn eine Sprecherin des Wiener Ministeriums meinte, das wäre „voreilig“ gewesen und die künstlerische Freiheit wolle man nicht einschränken. Ein neues, überarbeitetes Schreiben käme. Bitte warten, noch ist nichts angekommen – aber gespielt wird. Auf manchen Bühnen mit „Attrappen“, auf manchen „ohne“.
Wenn das Nestroy und von Horvath wüssten.
Daumenlutschen könnte eine Alternative sein. Nur ob das dann in die Dramaturgie passt? Oder die Kinderschokoladenzigaretten aus unseren früheren Tagen könnten – obwohl eigentlich verboten – ein Revival erfahren. Werden die noch gehandelt – bitte wo?
Da kann man nur eins fordern: Augenmaß und Intelligenz.