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Britische Regierung lobt E-Zigarette: Ist das der Durchbruch?

21. August 2015By JJS

Wie wir bereits kurz berichteten gibt es eine sensationelle Entwicklung in Großbritannien: Dort wird von einer staatlichen und sehr einflussreichen Gesundheitsorganisation klipp und klar der Nutzen der E-Zigarette in den Vordergrund gestellt. So etwas hat es unseres Wissens nach weltweit noch nicht gegeben – und es könnte den Anfang einer positiven Wende für die E-Zigarette darstellen.

Zu den Fakten: Public Health England (PHE), die oberste Gesundheitsbehörde, die direkt dem britischen Gesundheitsministerium untergeordnet ist, hat eine unabhängige Expertenuntersuchung mit dem Thema E-Zigarette in Auftrag gegeben. Das heißt: Die Meinung ranghoher, wissenschaftlich etablierter Forscher wird eingeholt und möglichst neutral ausgewertet. Dann werden daraus Empfehlungen entwickelt, die aufgrund des zentralisierten Gesundheitssystems in Großbritannien (National Health Service) auch in der Praxis erhebliche Auswirkungen haben werden. Das Ergebnis der Untersuchung ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert:

1. Eine staatliche Behörde räumt erstmals klipp und klar ein, dass E-Zigaretten-Dampf deutlich weniger gesundheitsschädlich ist als Tabakrauch. PHE redet dabei nicht wie sonst üblich um den heißen Brei herum und distanziert sich auch nicht schwammig von den bislang eindeutigen Ergebnissen der Forschung, etwa mit Aussagen wie: E-Zigaretten könnten weniger gefährlich sein, müssen aber noch besser erforscht werden. Nein, die Aussage ist klipp und klar: E-Zigaretten seien “etwa 95 Prozent sicherer als Rauchen“. Dies sei aber in der breiten Bevölkerung nicht bekannt, wo die Risiken des Dampfens von vielen völlig überschätzt würden. Das liegt mit Sicherheit auch an der oft unsachlichen Berichterstattung zu dem Thema.

2. Eine weitere klare Feststellung: E-Zigaretten verführen aller Wahrscheinlichkeit nach NICHT zum Tabakrauchen. Dieses Thema schlägt gerade mal wieder hohe Wellen aufgrund einer Studie, die von vielen Medien völlig falsch interpretiert wird (wir berichteten ausführlich). Doch die Aussage der staatlichen PHE ist klipp und klar: “Es gibt keine Hinweise darauf, dass E-Zigaretten den Trend abschwächen, dass immer weniger Jugendliche und Erwachsene rauchen, sondern könnte ihn im Gegenteil sogar verstärken. Obwohl auch Menschen, die noch nie geraucht haben, mit E-Zigaretten experimentieren, werden nur sehr wenige zu Gewohnheitsnutzern der E-Zigarette.” In einer ausführlichen Analyse wird angeführt, dass nur 0,3 Prozent der Jugendlichen, die noch nie geraucht haben, monatlich zur E-Zigarette greifen.

3. E-Zigaretten können Rauchern dabei helfen, ihr Laster aufzugeben. Zwar müsse in dieser Richtung noch weiter geforscht werden, dennoch schwingt sich die PHE bereits jetzt zu einer beispiellosen Forderung auf: “Raucher, die bereits erfolglos mit anderen Methoden versucht haben, von der Zigarette loszukommen, sollten ermutigt werden, E-Zigaretten zu nutzen. Rauchstopp-Beratungen sollten Raucher ermutigen, E-Zigaretten zu nutzen und dazu Verhaltensberatung anbieten.” Ja, die Behörde geht sogar soweit, E-Zigaretten zu einem zentralen Mittel im Kampf für die Gesundheit der Bevölkerung zu erheben. “Raucher, die das Rauchen nicht aufgeben können oder wollen, zum Wechsel zur E-Zigarette zu ermutigen, kann durch das Rauchen ausgelöste Krankheiten und Todesfälle sowie gesundheitliche Ungleichgewichte reduzieren”, heißt es in dem Bericht.

4. Die PHE warnt davor, bei der Regulierung von E-Zigaretten zu weit zu gehen. Es sei wichtig, sicherzustellen, dass Kinder geschützt werden und die Produkte auf dem Markt sicher und effektiv seien. Neue Gesetze sollten aber die “gesundheitlichen Chancen, die durch die E-Zigarette entstehen, maximieren”. Einfacher ausgedrückt: Die PHE fürchtet, dass allzu strenge Auflagen für E-Zigaretten stark kontraproduktiv sind.

Fazit: Alles in allem ist der PHE-Bericht und die daraus abgeleiteten Empfehlungen bahnbrechend. Denn: So deutlich hat sich noch nie eine wichtige staatliche Organisation zur E-Zigarette bekannt und ihre Vorteile klipp und klar benannt. Geradezu sensationell ist die Empfehlung, E-Zigaretten zur Therapierung von Rauchern zu empfehlen. Das mag der eine oder andere Arzt auf eigene Faust schon jetzt so machen, aber mit einem derartigen Bericht im Rücken können Mediziner sich nun auf höchste fachliche Unterstützung berufen. Hinter dem Report stecken ja anerkannte Wissenschaftler. Die Anti-Dampfer-Lobby wird es dagegen jetzt ein Stück schwerer haben, selbst hierzulande. Natürlich, der Report stammt aus Großbritannien. Doch die Briten haben international einen guten Ruf, was die Gesundheitsforschung betrifft. Die E-Zigarette pauschal zu verdammen wird nun deutlich schwerer. Und: Die Briten können ihren positiven Einfluss auch auf EU-Ebene geltend machen, wo mittels Tabakrichtlinie auch die E-Zigarette in Zukunft reguliert wird. Es bleibt abschließend zu hoffen, dass sich auch bei den deutschen Gesundheitsbehörden eine ähnlich fortschrittliche Sicht wie in Großbritannien durchsetzt.

 

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21. August 2015By JJS

Wie wir bereits kurz berichteten gibt es eine sensationelle Entwicklung in Großbritannien: Dort wird von einer staatlichen und sehr einflussreichen Gesundheitsorganisation klipp und klar der Nutzen der E-Zigarette in den Vordergrund gestellt. So etwas hat es unseres Wissens nach weltweit noch nicht gegeben – und es könnte den Anfang einer positiven Wende für die E-Zigarette darstellen.

Zu den Fakten: Public Health England (PHE), die oberste Gesundheitsbehörde, die direkt dem britischen Gesundheitsministerium untergeordnet ist, hat eine unabhängige Expertenuntersuchung mit dem Thema E-Zigarette in Auftrag gegeben. Das heißt: Die Meinung ranghoher, wissenschaftlich etablierter Forscher wird eingeholt und möglichst neutral ausgewertet. Dann werden daraus Empfehlungen entwickelt, die aufgrund des zentralisierten Gesundheitssystems in Großbritannien (National Health Service) auch in der Praxis erhebliche Auswirkungen haben werden. Das Ergebnis der Untersuchung ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert:

1. Eine staatliche Behörde räumt erstmals klipp und klar ein, dass E-Zigaretten-Dampf deutlich weniger gesundheitsschädlich ist als Tabakrauch. PHE redet dabei nicht wie sonst üblich um den heißen Brei herum und distanziert sich auch nicht schwammig von den bislang eindeutigen Ergebnissen der Forschung, etwa mit Aussagen wie: E-Zigaretten könnten weniger gefährlich sein, müssen aber noch besser erforscht werden. Nein, die Aussage ist klipp und klar: E-Zigaretten seien “etwa 95 Prozent sicherer als Rauchen“. Dies sei aber in der breiten Bevölkerung nicht bekannt, wo die Risiken des Dampfens von vielen völlig überschätzt würden. Das liegt mit Sicherheit auch an der oft unsachlichen Berichterstattung zu dem Thema.

2. Eine weitere klare Feststellung: E-Zigaretten verführen aller Wahrscheinlichkeit nach NICHT zum Tabakrauchen. Dieses Thema schlägt gerade mal wieder hohe Wellen aufgrund einer Studie, die von vielen Medien völlig falsch interpretiert wird (wir berichteten ausführlich). Doch die Aussage der staatlichen PHE ist klipp und klar: “Es gibt keine Hinweise darauf, dass E-Zigaretten den Trend abschwächen, dass immer weniger Jugendliche und Erwachsene rauchen, sondern könnte ihn im Gegenteil sogar verstärken. Obwohl auch Menschen, die noch nie geraucht haben, mit E-Zigaretten experimentieren, werden nur sehr wenige zu Gewohnheitsnutzern der E-Zigarette.” In einer ausführlichen Analyse wird angeführt, dass nur 0,3 Prozent der Jugendlichen, die noch nie geraucht haben, monatlich zur E-Zigarette greifen.

3. E-Zigaretten können Rauchern dabei helfen, ihr Laster aufzugeben. Zwar müsse in dieser Richtung noch weiter geforscht werden, dennoch schwingt sich die PHE bereits jetzt zu einer beispiellosen Forderung auf: “Raucher, die bereits erfolglos mit anderen Methoden versucht haben, von der Zigarette loszukommen, sollten ermutigt werden, E-Zigaretten zu nutzen. Rauchstopp-Beratungen sollten Raucher ermutigen, E-Zigaretten zu nutzen und dazu Verhaltensberatung anbieten.” Ja, die Behörde geht sogar soweit, E-Zigaretten zu einem zentralen Mittel im Kampf für die Gesundheit der Bevölkerung zu erheben. “Raucher, die das Rauchen nicht aufgeben können oder wollen, zum Wechsel zur E-Zigarette zu ermutigen, kann durch das Rauchen ausgelöste Krankheiten und Todesfälle sowie gesundheitliche Ungleichgewichte reduzieren”, heißt es in dem Bericht.

4. Die PHE warnt davor, bei der Regulierung von E-Zigaretten zu weit zu gehen. Es sei wichtig, sicherzustellen, dass Kinder geschützt werden und die Produkte auf dem Markt sicher und effektiv seien. Neue Gesetze sollten aber die “gesundheitlichen Chancen, die durch die E-Zigarette entstehen, maximieren”. Einfacher ausgedrückt: Die PHE fürchtet, dass allzu strenge Auflagen für E-Zigaretten stark kontraproduktiv sind.

Fazit: Alles in allem ist der PHE-Bericht und die daraus abgeleiteten Empfehlungen bahnbrechend. Denn: So deutlich hat sich noch nie eine wichtige staatliche Organisation zur E-Zigarette bekannt und ihre Vorteile klipp und klar benannt. Geradezu sensationell ist die Empfehlung, E-Zigaretten zur Therapierung von Rauchern zu empfehlen. Das mag der eine oder andere Arzt auf eigene Faust schon jetzt so machen, aber mit einem derartigen Bericht im Rücken können Mediziner sich nun auf höchste fachliche Unterstützung berufen. Hinter dem Report stecken ja anerkannte Wissenschaftler. Die Anti-Dampfer-Lobby wird es dagegen jetzt ein Stück schwerer haben, selbst hierzulande. Natürlich, der Report stammt aus Großbritannien. Doch die Briten haben international einen guten Ruf, was die Gesundheitsforschung betrifft. Die E-Zigarette pauschal zu verdammen wird nun deutlich schwerer. Und: Die Briten können ihren positiven Einfluss auch auf EU-Ebene geltend machen, wo mittels Tabakrichtlinie auch die E-Zigarette in Zukunft reguliert wird. Es bleibt abschließend zu hoffen, dass sich auch bei den deutschen Gesundheitsbehörden eine ähnlich fortschrittliche Sicht wie in Großbritannien durchsetzt.

 

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