Die britischen Gesundheitsbehörden haben ihre positive Einschätzung der E-Zigarette als weniger gefährliche Alternative zum Rauchen erneuert und bekräftigt.
Nach gut eineinhalb Jahren wurde im Auftrag des “Office for Health Improvement & Disparities” der Report über nikotinhaltiges Dampfen aktualisiert und jüngst veröffentlicht.
Die Forscher des King’s College in London arbeiten dabei im Detail die neueste Studienlage auf. Die Gefahrenlage wird umfassend in den Blick genommen, von explodierenden E-Zigaretten über etwaige Krebsrisiken bis zu erhöhten Biomarkern als Indikator für gesundheitliche Belastungen.
Zusammenfassend bewerten die Forscher das Dampfen wie folgt: “Auf der Grundlage der überprüften Evidenz sind wir der Ansicht, dass die Schätzung ‘Dampfen ist mindestens 95 Prozent weniger schädlich’ zumindest kurz- und mittelfristig weitgehend zutreffend bleibt. Allerdings könnte es jetzt angemessener sein, unsere Ergebnisse unter Verwendung unserer anderen festen Aussage zusammenzufassen: dass das Dampfen nur einen kleinen Teil der Risiken des Rauchens birgt.” Die bedeute allerdings gerade nicht, dass Dampfen risikofrei sei, insbesondere für Menschen, die nie geraucht haben.
Lion Shahab, Professor am University College London mit dem Forschungsschwerpunkt Tabak, sagte kommentierend, dass in dem Bericht eingeräumt werde, dass das Dampfen im Vergleich zum Verzicht auf ein Produkt gewisse Risiken berge. Diese würden jedoch häufig überbewertet, “was zu einer falschen Risikowahrnehmung führt, die diejenigen, die das riskanteste Produkt (Zigaretten) verwenden, davon abhalten kann, auf Produkte mit geringerem Risiko (E-Zigaretten) umzusteigen”.
Professor Peter Hajek von der Queen Mary University, der ebenfalls zum Thema forscht, sagte, der eindeutigste Beweis für die deutlich geringeren Risiken des Dampfens ergebe sich aus der Untersuchung von Blut- und Speichelproben von Vapern und Rauchern. “Bei Dampfern sind die Chemikalien, die für rauchbedingte Todesfälle und Krankheiten verantwortlich sind, entweder gar nicht oder in viel geringeren Mengen vorhanden, oft in ähnlichen Mengen wie bei Nichtrauchern.” Raucher sollten aus seiner Sicht nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der Umstieg auf das Dampfen fast alle Risiken des Rauchens beseitigt.
In Deutschland freilich sieht man das zum Teil anders und spricht pauschal davon, dass die Briten mit ihren Einschätzungen “allein im Absatz” stünden, wie es aus der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie heißt.