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Tabakriese BAT will Dampfer-Markt erobern

25. February 2017By JJS

Die Zigarettenindustrie baut das Geschäft mit E-Zigaretten weiter aus. Unter den großen Tabakkonzernen hat sich British American Tobacco (BAT) inzwischen eine Sonderstellung erarbeitet. Kein anderer großer Kippen-Riese meint es derart ernst mit der E-Zigarette wie der Londoner Konzern. Bei der Vorstellung des Jahresberichts 2016 kündigte BAT eine schnelle Expansion an: Schon jetzt werden in zwölf Ländern Dampf-Utensilien verkauft. Diese Zahl soll sich 2017 verdoppeln und dann 2018 auf etwa 48 noch einmal um 100 Prozent zulegen. Angaben zu genauen Zielen, zum Beispiel beim Umsatz, wurden allerdings nicht gemacht.




Auch im vorläufigen Jahresbericht selbst fehlen genaue Zahlen, wie viel Geld mit E-Zigaretten umgesetzt und verdient wird. Allerdings gab BAT Details zu den Marktanteilen bekannt: So soll die Marke Vype in Großbritannien bereits einen erstaunlich hohen Marktanteil von 40 Prozent haben, nachdem der Hersteller 10 Motives gekauft wurde. In Deutschland kam Vype im Startjahr 2016 auf sieben Prozent Marktanteil (“category retail share”). Dabei bleibt allerdings unklar, ob damit der Anteil am gesamten E-Zigaretten-Absatzvolumen gemeint ist oder lediglich der Verkauf über die üblichen Zigaretten-Vertriebswege wie zum Beispiel Tankstellen und Kioske. Die Angaben werden im Jahresbericht nicht präzisiert.

Am Expansionswillen lässt der Konzern indes keine Zweifel aufkommen. Kingsley Wheaton, der für die Produkte der “Next Generation” verantwortlich ist (neben E-Zigaretten auch der Tabak-Verkokler Glo, der dem IQOS von Philip Morris ähnelt), sagte laut der Financial Times, Produkte aus dem gesamten “Schadensspektrum” würden neu auf den Markt gebracht. “Das ist eine gute Sache für die Gesellschaft, die Belastung der öffentlichen Gesundheit wird reduziert.”

BAT hat schon häufiger mit einer eher positiven Einstellung zum Dampfen von sich reden gemacht. So wurde 2015 eine Studie des Konzerns veröffentlicht, die den deutlich niedrigeren Gesundheitsschaden der E-Zigarette im Vergleich zu Tabakrauch belegen sollte.

Fürsprecher der E-Zigarette sind sich allerdings uneins, ob der Einstieg von Big Tobacco gut oder schlecht für die Zukunft des Dampfens ist. Auf der einen Seite engagiert sich damit eine Lobbymacht fürs Dampfen, die enormes Kapital mobilisieren kann. Auf der anderen Seite könnte das auch den Interessen der E-Zigaretten-Nutzer schaden, denn die Tabakindustrie genießt weiterhin einen schlechten Ruf. Während zum Beispiel der Verband der Zigarettenindustrie die Vorteile eines Zusammenschlusses in den Vordergrund rückt, hält der Frankfurter Wissenschaftler Heino Stöver es für richtig, die Distanz groß zu halten.

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25. February 2017By JJS

Die Zigarettenindustrie baut das Geschäft mit E-Zigaretten weiter aus. Unter den großen Tabakkonzernen hat sich British American Tobacco (BAT) inzwischen eine Sonderstellung erarbeitet. Kein anderer großer Kippen-Riese meint es derart ernst mit der E-Zigarette wie der Londoner Konzern. Bei der Vorstellung des Jahresberichts 2016 kündigte BAT eine schnelle Expansion an: Schon jetzt werden in zwölf Ländern Dampf-Utensilien verkauft. Diese Zahl soll sich 2017 verdoppeln und dann 2018 auf etwa 48 noch einmal um 100 Prozent zulegen. Angaben zu genauen Zielen, zum Beispiel beim Umsatz, wurden allerdings nicht gemacht.




Auch im vorläufigen Jahresbericht selbst fehlen genaue Zahlen, wie viel Geld mit E-Zigaretten umgesetzt und verdient wird. Allerdings gab BAT Details zu den Marktanteilen bekannt: So soll die Marke Vype in Großbritannien bereits einen erstaunlich hohen Marktanteil von 40 Prozent haben, nachdem der Hersteller 10 Motives gekauft wurde. In Deutschland kam Vype im Startjahr 2016 auf sieben Prozent Marktanteil (“category retail share”). Dabei bleibt allerdings unklar, ob damit der Anteil am gesamten E-Zigaretten-Absatzvolumen gemeint ist oder lediglich der Verkauf über die üblichen Zigaretten-Vertriebswege wie zum Beispiel Tankstellen und Kioske. Die Angaben werden im Jahresbericht nicht präzisiert.

Am Expansionswillen lässt der Konzern indes keine Zweifel aufkommen. Kingsley Wheaton, der für die Produkte der “Next Generation” verantwortlich ist (neben E-Zigaretten auch der Tabak-Verkokler Glo, der dem IQOS von Philip Morris ähnelt), sagte laut der Financial Times, Produkte aus dem gesamten “Schadensspektrum” würden neu auf den Markt gebracht. “Das ist eine gute Sache für die Gesellschaft, die Belastung der öffentlichen Gesundheit wird reduziert.”

BAT hat schon häufiger mit einer eher positiven Einstellung zum Dampfen von sich reden gemacht. So wurde 2015 eine Studie des Konzerns veröffentlicht, die den deutlich niedrigeren Gesundheitsschaden der E-Zigarette im Vergleich zu Tabakrauch belegen sollte.

Fürsprecher der E-Zigarette sind sich allerdings uneins, ob der Einstieg von Big Tobacco gut oder schlecht für die Zukunft des Dampfens ist. Auf der einen Seite engagiert sich damit eine Lobbymacht fürs Dampfen, die enormes Kapital mobilisieren kann. Auf der anderen Seite könnte das auch den Interessen der E-Zigaretten-Nutzer schaden, denn die Tabakindustrie genießt weiterhin einen schlechten Ruf. Während zum Beispiel der Verband der Zigarettenindustrie die Vorteile eines Zusammenschlusses in den Vordergrund rückt, hält der Frankfurter Wissenschaftler Heino Stöver es für richtig, die Distanz groß zu halten.

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