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Millionen-Klagen in den USA wegen explodierender E-Zigaretten
In den USA wird die E-Zigaretten-Industrie von einer Klagewelle wegen explodierender Geräte überrollt.
Dutzende von Gerichtsprozessen laufen in New York, Florida und Kalifornien – kein Wunder, gibt es doch in ähnlichen Fällen Schadenssummen in der Höhe von bis zu 10 Millionen Dollar zu gewinnen. Wie das renommierte Wall Street Journal jüngst berichtete, sind die Hersteller zwar in der Regel aus China und damit schwer vor ein US-Gericht zu bekommen. Die Klagen richten sich aber auch gegen die Händler.
Fraglich ist allerdings, ob diese zurecht im juristischen Kreuzfeuer stehen, oder ob es sich möglicherweise um überzogene Klagen handelt. Im Oktober sprach eine Jury in Riverside, Kalifornien, einer Frau knapp 1,9 Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld zu, bezahlen mussten der Laden, der Vertrieb und der Großhändler. Eine E-Zigarette explodierte während sie im Auto lud, die Frau erlitt schwere Verbrennungen. Die Verteidigung behaupte, es habe sich um einen Bedienfehler gehandelt.
Das Wall Street Journal interviewte Marc Freund, einen New Yorker Anwalt, der einen Teenager und eine Frau vertritt, die beide durch E-Zigaretten schwer verletzt wurden. Der Junge ist teils erblindet, die Frau erlitt Verbrennungen. “Es geht darum, dass die Batterien nicht reguliert und von schlechter Qualität sind, und die Warnhinweise erreichen die Konsumenten nicht”, sagte er.
Die Food and Drug Administration, die FDA, hat insgesamt bereits 134 Vorfälle gezählt, in denen E-Zigaretten überhitzten, Feuer fingen oder explodierten, allerdings über einen sehr langen Zeitraum, von 2009 bis Januar 2016. In den USA treten nach und nach Regeln in Kraft, die nicht nur Liquids, sondern auch die E-Zigaretten-Hardware streng kontrollieren sollen. Dann sind komplizierte und aufwändige Zulassungen nötig.
In den USA wird die Verbrauchersicherheit grundsätzlich anders organisiert als in Europa. Die Regeln und Vorschriften für viele Produkte sind nicht so detailliert und streng. Dafür müssen die Unternehmen aber auch mit exorbitanten Schadensersatzklagen rechnen, wenn etwas schiefgeht. Das soll sie dazu zwingen, besonders gut acht zu geben und nur sichere Produkte herzustellen, weil bereits eine einzige Klage enormen finanziellen Schaden anrichten und sogar das Aus für ein Unternehmen bedeuten kann. In Deutschland ist Schadenersatz schwerer einzuklagen und fällt zudem viel niedriger aus.
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Dutzende von Gerichtsprozessen laufen in New York, Florida und Kalifornien – kein Wunder, gibt es doch in ähnlichen Fällen Schadenssummen in der Höhe von bis zu 10 Millionen Dollar zu gewinnen. Wie das renommierte Wall Street Journal jüngst berichtete, sind die Hersteller zwar in der Regel aus China und damit schwer vor ein US-Gericht zu bekommen. Die Klagen richten sich aber auch gegen die Händler.
Fraglich ist allerdings, ob diese zurecht im juristischen Kreuzfeuer stehen, oder ob es sich möglicherweise um überzogene Klagen handelt. Im Oktober sprach eine Jury in Riverside, Kalifornien, einer Frau knapp 1,9 Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld zu, bezahlen mussten der Laden, der Vertrieb und der Großhändler. Eine E-Zigarette explodierte während sie im Auto lud, die Frau erlitt schwere Verbrennungen. Die Verteidigung behaupte, es habe sich um einen Bedienfehler gehandelt.
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Die Food and Drug Administration, die FDA, hat insgesamt bereits 134 Vorfälle gezählt, in denen E-Zigaretten überhitzten, Feuer fingen oder explodierten, allerdings über einen sehr langen Zeitraum, von 2009 bis Januar 2016. In den USA treten nach und nach Regeln in Kraft, die nicht nur Liquids, sondern auch die E-Zigaretten-Hardware streng kontrollieren sollen. Dann sind komplizierte und aufwändige Zulassungen nötig.
In den USA wird die Verbrauchersicherheit grundsätzlich anders organisiert als in Europa. Die Regeln und Vorschriften für viele Produkte sind nicht so detailliert und streng. Dafür müssen die Unternehmen aber auch mit exorbitanten Schadensersatzklagen rechnen, wenn etwas schiefgeht. Das soll sie dazu zwingen, besonders gut acht zu geben und nur sichere Produkte herzustellen, weil bereits eine einzige Klage enormen finanziellen Schaden anrichten und sogar das Aus für ein Unternehmen bedeuten kann. In Deutschland ist Schadenersatz schwerer einzuklagen und fällt zudem viel niedriger aus.