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Heiliger Gral

27. March 2015By ASW

In jeder Stadt gibt es Gemäuer und Gebäude, die ehrwürdig, mächtig und fast furchteinflößend das Stadtbild prägen, die einen Geist der Besitzer oder Machthabenden widerspiegeln, von Einfluss und Selbstsicherheit zeugen, und von Gästen oder Besuchern sowie für die Hausherrn oder dort arbeitenden Menschen auch genau so wahrgenommen werden: dieses Haus repräsentiert was es ist: ein heiliger Gral.

So ein Gebäude gibt es auch in meiner Stadt: mächtige Säulen, große Vorfahrt, weitläufiges Entree, lichter Innenhof, von dem die Büros und Tagungsräume abgehen. An der gläsernen Außentür am großzügigen Portal prangt ein Schild „Rauchen verboten“, kleiner daneben der Hinweis, um welches repräsentative Gebäude es sich handelt, was es beherbergt und was man dort erwarten oder finden kann.

Extrem kurios: ich weiß nicht sogleich was drin ist, aber jedem ist klar, welcher Verbotsgeist dort herrscht und welche Schwaden einen ganz bestimmt nicht entgegenwabern. Die immer weniger werdenden Raucher suchten stets Schutz unter den Mauern der Auffahrt, um ihrem Laster zu frönen.

Neulich war ich dort wieder auf einer Veranstaltung und begegnete schon den ersten Rauchern „Draußen vor der Tür“ wie bei Wolfgang Borchert.

Drinnen eine plaudernde, wohl gelaunte Gesellschaft, die sich bei köstlichem Wein und Leckereien über das Sein und das Seiende austauschten – klassische Partyfeeling. Vorsichtig schaute ich mich nach den wachsamen Augen der Gastgeben und des Servicepersonals um und verschwörerisch nach gleichgesinnten Mit-Dampfern. Keiner. Ich zog meine E-Zigarette raus und zog genüsslich an meiner neuen selbstgemischten Füllung, die kleinen Wölkchen umflorten ganz sanft mein Weinglas.

Ungläubiges Staunen und Fragen, ein Gastgeber kam vorbei, schaute mich überrascht an und sagte schelmisch: Rauchen ist verboten, Dampfen aber nicht. Das wurde noch ein richtig netter Abend mit vielen Gesprächen über Zigaretten und Dampfen – und alle gingen sehr spät mit einem Wohlgefühl heim. Der Heilige Gral wurde dampfend erobert und wirkt gar nicht mehr so abweisend.

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In jeder Stadt gibt es Gemäuer und Gebäude, die ehrwürdig, mächtig und fast furchteinflößend das Stadtbild prägen, die einen Geist der Besitzer oder Machthabenden widerspiegeln, von Einfluss und Selbstsicherheit zeugen, und von Gästen oder Besuchern sowie für die Hausherrn oder dort arbeitenden Menschen auch genau so wahrgenommen werden: dieses Haus repräsentiert was es ist: ein heiliger Gral.

So ein Gebäude gibt es auch in meiner Stadt: mächtige Säulen, große Vorfahrt, weitläufiges Entree, lichter Innenhof, von dem die Büros und Tagungsräume abgehen. An der gläsernen Außentür am großzügigen Portal prangt ein Schild „Rauchen verboten“, kleiner daneben der Hinweis, um welches repräsentative Gebäude es sich handelt, was es beherbergt und was man dort erwarten oder finden kann.

Extrem kurios: ich weiß nicht sogleich was drin ist, aber jedem ist klar, welcher Verbotsgeist dort herrscht und welche Schwaden einen ganz bestimmt nicht entgegenwabern. Die immer weniger werdenden Raucher suchten stets Schutz unter den Mauern der Auffahrt, um ihrem Laster zu frönen.

Neulich war ich dort wieder auf einer Veranstaltung und begegnete schon den ersten Rauchern „Draußen vor der Tür“ wie bei Wolfgang Borchert.

Drinnen eine plaudernde, wohl gelaunte Gesellschaft, die sich bei köstlichem Wein und Leckereien über das Sein und das Seiende austauschten – klassische Partyfeeling. Vorsichtig schaute ich mich nach den wachsamen Augen der Gastgeben und des Servicepersonals um und verschwörerisch nach gleichgesinnten Mit-Dampfern. Keiner. Ich zog meine E-Zigarette raus und zog genüsslich an meiner neuen selbstgemischten Füllung, die kleinen Wölkchen umflorten ganz sanft mein Weinglas.

Ungläubiges Staunen und Fragen, ein Gastgeber kam vorbei, schaute mich überrascht an und sagte schelmisch: Rauchen ist verboten, Dampfen aber nicht. Das wurde noch ein richtig netter Abend mit vielen Gesprächen über Zigaretten und Dampfen – und alle gingen sehr spät mit einem Wohlgefühl heim. Der Heilige Gral wurde dampfend erobert und wirkt gar nicht mehr so abweisend.

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