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EU-Statistik zeigt krasses Versagen der Anti-Dampf-Politik

31. May 2017By JJS

Das neue Eurobarometer zum Thema Dampfen und Rauchen, eine Umfrage der EU-Kommission in allen Mitgliedsländern, ist gerade erschienen. Und die Zahlen, soviel vorweg, sind eine Sensation:Die Befragung von knapp 28 000 EU-Bürgern (repräsentativ) zeigt, dass der Ansatz der Briten, dem Dampfen positiv zu begegnen, höchstwahrscheinlich eng mit einem starken Rückgang bei den Raucherzahlen einhergeht. Über die Sonderstellung der Briten haben wir bereits mehrfach berichtet. Wer die E-Zigarette streng reguliert und teuer macht, sorgt dafür, dass mehr Menschen bei der enorm schädlichen Tabak-Zigarette bleiben. Das wird von der Studie zwar nicht wörtlich herausgearbeitet, eine Analyse der Zahlen zeigt es aber in aller Deutlichkeit.




Was haben wir uns angeschaut? Erstens, wo besonders viele Menschen mit dem Rauchen aufgehört haben. Großbritannien sticht dabei heraus, insbesondere im Zeitraum zwischen 2012 und 2017, also der Zeit, in der die E-Zigarette weitere Verbreitung fand. Der Anteil der Raucher ist dort in den vergangenen fünf Jahren um 11 Prozentpunkte zurückgegangen auf jetzt nur noch 17 Prozent. Ein fantastischer Erfolg, der weltweit seinesgleichen sucht. Nur drei weitere Länder kommen auf ähnlich gute Werte, das sind Belgien, Irland und Ungarn. Deutschland schneidet schlecht ab, es ging lediglich um einen Prozentpunkt nach unten auf 25 Prozent.

Zweitens: Gleichzeitig liegt Großbritannien bei der Zahl der Dampfer im europäischen Vergleich deutlich vorne. Dort gaben fünf Prozent an, derzeit E-Zigaretten zu nutzen. Im europäischen Schnitt und auch in Deutschland sind es lediglich zwei Prozent. Auch Belgien, wo ebenfalls viel gedampft wird, kommt mit vier Prozent auf einen hohen Wert, ebenso wie Frankreich, wo es allerdings immer noch besonders viele Raucher gibt.

Einen ebenfalls klaren Beleg für den Erfolg des britischen Ansatzes, E-Zigaretten als Mittel zur Schadensbegrenzung (“Harm Reduction”) für Raucher einzusetzen und offensiv über die Vorteile des Dampfens aufzuklären, liefert die Befragung der Dampfer in dem EU-Dokument. Satte 14 Prozent aller Ex-Raucher in Großbritannien gaben an, E-Zigaretten zu nutzen. Ein europaweit völlig unangefochtener Spitzenwert, an zweiter Stelle liegen die Franzosen mit sechs Prozent. Zur Klarstellung: Das umfasst alle Ex-Raucher, auch die, die vor langer Zeit aufgehört haben. Gleichzeitig nutzen auf den britischen Inseln nur sechs Prozent aller Raucher E-Zigaretten. Ergo: Der Mischkonsum ist offenbar vergleichsweise gering, wenn die E-Zigarette als adäquates Mittel zum Rauchstopp von staatlicher Seite unterstützt wird.

In Portugal und Spanien rächt sich die Dampfer-Steuer

Das ist in vielen Ländern genau andersherum, dort steht der Mischkonsum im Vordergrund. Auch in Deutschland: Nur ein Prozent der Ex-Raucher gab, an, derzeit zu Dampfen, 14 Mal (!) weniger als bei den Briten. In der gesamten EU halten sich Ex-Raucher und Raucher bei der Nutzung von E-Zigaretten mit jeweils vier Prozent die Waage.

Länder, die sehr restriktiv mit der E-Zigarette umgegangen sind, haben dagegen schlechte Verbreitungszahlen. In Portugal dampft nur ein Prozent der Bevölkerung, in Italien sind es null Prozent (also vermutlich weniger als 0,5 Prozent, da in der Regel gerundet wird). In beiden Ländern wurden hohe Steuern auf E-Zigaretten eingeführt, die den Markt abgewürgt haben. Wohl kein Zufall, dass Italien sogar Rückschritte vermelden muss: Der Anteil der Raucher ist seit 2014 um drei Prozentpunkte auf 24 Prozent gestiegen, in Portugal um zwei Prozentpunkte auf 30 Prozent.

E-Zigaretten bleiben das Rauchstopp-Mittel Nummer zwei in der EU (zehn Prozent aller Aufhör-Versuche), nur noch ganz knapp hinter Nikotin-Ersatz-Therapien wie Kaugummis oder Pflaster (elf Prozent). Die meisten versuchen es weiterhin ohne Hilfsmittel (75 Prozent). Auch hier sticht Großbritannien heraus: 22 Prozent versuchten es dort mit der E-Zigarette. Allerdings: Diese Statistik besagt nicht, ob die Aufhör-Versuche erfolgreich waren. Das lässt sich besser aus den oben genannten Zahlen ablesen, wie viele Ex-Raucher, die tatsächlich vom Glimmstängel weggekommen sind, nun Dampfen. Vielleicht können Forscher mit der EU-Datenbank bald eine Aussage dazu treffen, ob Rauchstopp-Versuche mit E-Zigaretten eine besonders hohe Erfolgsquote haben.

Alles in allem legt die Studie nahe: Die E-Zigarette mit harten Gesetzen und hohen Abgaben zu belasten, ist ein schwerer Fall von Politikversagen und ein Bärendienst für die öffentliche Gesundheit. Die EU-Statistiken legen sehr deutlich nahe, dass erfolgreiche Anti-Tabak-Politik auf die E-Zigarette setzen sollte. Der britische Ansatz kann dabei durchaus als vorbildlich gelten. Auch wenn die Kausalität schwer zu bestimmen bleibt: Es deutet alles darauf hin, dass das Dampfen für viele Raucher eine große Hilfe beim Aufhören ist.

Dampfende Niemals-Raucher bleiben Ausnahmeerscheinung

Noch einige weitere interessante Ergebnisse der EU-Studie: Die Hypothese, dass das Dampfen eine neue Suchtwelle unter Nichtrauchern auslösen könnte, wird durch die EU-Befragung einmal mehr widerlegt. Deutlich unter ein Prozent der EU-Bürger nutzt die E-Zigarette, ohne jemals geraucht zu haben. Der dampfende Niemals-Raucher bleibt eine Ausnahmeerscheinung.

Deprimierend ist allerdings, dass die Rauch-Prävention insgesamt in der EU überhaupt keine Fortschritte macht. Der Anteil der Raucher ist mit EU-weit 26 Prozent in den vergangenen drei Jahren gleich geblieben. Auffällig ist, dass Südeuropa insgesamt Rückschritte macht, während Nordeuropa sich langsam verbessert. Das mag auch an den erwähnten Unterschieden bei den Dampf-Gesetzen liegen. Tatsächlich ist aber auch oft zu beobachten, dass Länder, wo große wirtschaftliche Probleme herrschen und die Arbeitslosigkeit hoch ist, zunehmend Suchtprobleme bekommen. Vielleicht kein Zufall, dass der Raucheranteil mit 37 Prozent im Krisenland Nummer eins am höchsten ist: In Griechenland.

 

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Das neue Eurobarometer zum Thema Dampfen und Rauchen, eine Umfrage der EU-Kommission in allen Mitgliedsländern, ist gerade erschienen. Und die Zahlen, soviel vorweg, sind eine Sensation:Die Befragung von knapp 28 000 EU-Bürgern (repräsentativ) zeigt, dass der Ansatz der Briten, dem Dampfen positiv zu begegnen, höchstwahrscheinlich eng mit einem starken Rückgang bei den Raucherzahlen einhergeht. Über die Sonderstellung der Briten haben wir bereits mehrfach berichtet. Wer die E-Zigarette streng reguliert und teuer macht, sorgt dafür, dass mehr Menschen bei der enorm schädlichen Tabak-Zigarette bleiben. Das wird von der Studie zwar nicht wörtlich herausgearbeitet, eine Analyse der Zahlen zeigt es aber in aller Deutlichkeit.




Was haben wir uns angeschaut? Erstens, wo besonders viele Menschen mit dem Rauchen aufgehört haben. Großbritannien sticht dabei heraus, insbesondere im Zeitraum zwischen 2012 und 2017, also der Zeit, in der die E-Zigarette weitere Verbreitung fand. Der Anteil der Raucher ist dort in den vergangenen fünf Jahren um 11 Prozentpunkte zurückgegangen auf jetzt nur noch 17 Prozent. Ein fantastischer Erfolg, der weltweit seinesgleichen sucht. Nur drei weitere Länder kommen auf ähnlich gute Werte, das sind Belgien, Irland und Ungarn. Deutschland schneidet schlecht ab, es ging lediglich um einen Prozentpunkt nach unten auf 25 Prozent.

Zweitens: Gleichzeitig liegt Großbritannien bei der Zahl der Dampfer im europäischen Vergleich deutlich vorne. Dort gaben fünf Prozent an, derzeit E-Zigaretten zu nutzen. Im europäischen Schnitt und auch in Deutschland sind es lediglich zwei Prozent. Auch Belgien, wo ebenfalls viel gedampft wird, kommt mit vier Prozent auf einen hohen Wert, ebenso wie Frankreich, wo es allerdings immer noch besonders viele Raucher gibt.

Einen ebenfalls klaren Beleg für den Erfolg des britischen Ansatzes, E-Zigaretten als Mittel zur Schadensbegrenzung (“Harm Reduction”) für Raucher einzusetzen und offensiv über die Vorteile des Dampfens aufzuklären, liefert die Befragung der Dampfer in dem EU-Dokument. Satte 14 Prozent aller Ex-Raucher in Großbritannien gaben an, E-Zigaretten zu nutzen. Ein europaweit völlig unangefochtener Spitzenwert, an zweiter Stelle liegen die Franzosen mit sechs Prozent. Zur Klarstellung: Das umfasst alle Ex-Raucher, auch die, die vor langer Zeit aufgehört haben. Gleichzeitig nutzen auf den britischen Inseln nur sechs Prozent aller Raucher E-Zigaretten. Ergo: Der Mischkonsum ist offenbar vergleichsweise gering, wenn die E-Zigarette als adäquates Mittel zum Rauchstopp von staatlicher Seite unterstützt wird.

In Portugal und Spanien rächt sich die Dampfer-Steuer

Das ist in vielen Ländern genau andersherum, dort steht der Mischkonsum im Vordergrund. Auch in Deutschland: Nur ein Prozent der Ex-Raucher gab, an, derzeit zu Dampfen, 14 Mal (!) weniger als bei den Briten. In der gesamten EU halten sich Ex-Raucher und Raucher bei der Nutzung von E-Zigaretten mit jeweils vier Prozent die Waage.

Länder, die sehr restriktiv mit der E-Zigarette umgegangen sind, haben dagegen schlechte Verbreitungszahlen. In Portugal dampft nur ein Prozent der Bevölkerung, in Italien sind es null Prozent (also vermutlich weniger als 0,5 Prozent, da in der Regel gerundet wird). In beiden Ländern wurden hohe Steuern auf E-Zigaretten eingeführt, die den Markt abgewürgt haben. Wohl kein Zufall, dass Italien sogar Rückschritte vermelden muss: Der Anteil der Raucher ist seit 2014 um drei Prozentpunkte auf 24 Prozent gestiegen, in Portugal um zwei Prozentpunkte auf 30 Prozent.

E-Zigaretten bleiben das Rauchstopp-Mittel Nummer zwei in der EU (zehn Prozent aller Aufhör-Versuche), nur noch ganz knapp hinter Nikotin-Ersatz-Therapien wie Kaugummis oder Pflaster (elf Prozent). Die meisten versuchen es weiterhin ohne Hilfsmittel (75 Prozent). Auch hier sticht Großbritannien heraus: 22 Prozent versuchten es dort mit der E-Zigarette. Allerdings: Diese Statistik besagt nicht, ob die Aufhör-Versuche erfolgreich waren. Das lässt sich besser aus den oben genannten Zahlen ablesen, wie viele Ex-Raucher, die tatsächlich vom Glimmstängel weggekommen sind, nun Dampfen. Vielleicht können Forscher mit der EU-Datenbank bald eine Aussage dazu treffen, ob Rauchstopp-Versuche mit E-Zigaretten eine besonders hohe Erfolgsquote haben.

Alles in allem legt die Studie nahe: Die E-Zigarette mit harten Gesetzen und hohen Abgaben zu belasten, ist ein schwerer Fall von Politikversagen und ein Bärendienst für die öffentliche Gesundheit. Die EU-Statistiken legen sehr deutlich nahe, dass erfolgreiche Anti-Tabak-Politik auf die E-Zigarette setzen sollte. Der britische Ansatz kann dabei durchaus als vorbildlich gelten. Auch wenn die Kausalität schwer zu bestimmen bleibt: Es deutet alles darauf hin, dass das Dampfen für viele Raucher eine große Hilfe beim Aufhören ist.

Dampfende Niemals-Raucher bleiben Ausnahmeerscheinung

Noch einige weitere interessante Ergebnisse der EU-Studie: Die Hypothese, dass das Dampfen eine neue Suchtwelle unter Nichtrauchern auslösen könnte, wird durch die EU-Befragung einmal mehr widerlegt. Deutlich unter ein Prozent der EU-Bürger nutzt die E-Zigarette, ohne jemals geraucht zu haben. Der dampfende Niemals-Raucher bleibt eine Ausnahmeerscheinung.

Deprimierend ist allerdings, dass die Rauch-Prävention insgesamt in der EU überhaupt keine Fortschritte macht. Der Anteil der Raucher ist mit EU-weit 26 Prozent in den vergangenen drei Jahren gleich geblieben. Auffällig ist, dass Südeuropa insgesamt Rückschritte macht, während Nordeuropa sich langsam verbessert. Das mag auch an den erwähnten Unterschieden bei den Dampf-Gesetzen liegen. Tatsächlich ist aber auch oft zu beobachten, dass Länder, wo große wirtschaftliche Probleme herrschen und die Arbeitslosigkeit hoch ist, zunehmend Suchtprobleme bekommen. Vielleicht kein Zufall, dass der Raucheranteil mit 37 Prozent im Krisenland Nummer eins am höchsten ist: In Griechenland.

 

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